asc Lathen. Die Grund- und Oberschule Lathen hat ein historisches altes Schulkreuz erhalten. Während einer kleinen Feierstunde wurde das von der Familie Westerhoff zur Verfügung gestellte Schulkreuz geweiht.
Laut Schulleiter Leonhard Moß haben die Lehrer der Schule gemeinsam einen angemessenen Platz für das neue Kreuz ausgesucht. Es hängt nun in der Mensa. Sie sei der Schauplatz vieler Veranstaltungen in der Schule. Hier werde mittags gegessen, und es fänden hier Schulveranstaltungen, Elternabende und Schulkonferenzen statt. „Die Mensa ist ein zentraler Ort für die Schüler und die Lehrer“, so Moß.
Samtgemeindebürgermeister Karl-Heinz Weber freute sich sehr darüber, dass das alte Schulkreuz wieder einen Platz in einer Schule gefunden hat. Das Kreuz sei ein Ewigkeitssymbol, ein Glaubenssymbol, es sei aber auch ein Symbol für eine den Menschen zugewandte Haltung für Vergebung, für Verständnis und für das friedliche Miteinander.
Das Schulkreuz hat bis Ende der 1930er-Jahre den Giebel der damaligen katholischen Volksschule Lathen auf dem Schulberg, heute Burgstraße, geziert. In der Nazizeit musste es verschwinden, denn äußere Zeichen christlicher Frömmigkeit waren den Machthabern suspekt.
Heinrich Westerhoff, der damalige Hauptlehrer, und seine Ehefrau Christine haben mit dem damaligen Lathener Bürgermeister Johannes Oldiges dafür gesorgt, dass das Schulkreuz auf dem Dachboden der früheren Lehrerwohnung, die sich neben der Schule befand, diese unsägliche Zeit überdauern konnte. Trotz verheerender Brände in der Nachbarschaft blieb das Kreuz nahezu unversehrt. Nach dem Krieg hat die Lathener Tischlerei Rolfes das Kreuz erneuert. Am Giebel der Schule wurde es aber nicht wieder angebracht. Es fand einen Platz in der Wohnung der Familie Westerhoff.
Das Lathener Schulkreuz verschönerte in den vergangenen 30 Jahren den Abschlussaltar der Fronleichnamsprozession in Börger, wohin es Sohn Hubert Westerhoff gezogen hat. Dies wird es auch weiterhin. Die Familie Westerhoff hat dem Schulträger das große alte Kreuz angeboten, damit es einen würdigen Platz findet und wieder als Schulkreuz verwendet werden kann.
Im Jahr 2013 wurde der Korpus durch den Bildschnitzer Hugo Gerdelmann aus Altenberge restauriert. Die vielen Farbschichten, denn der Anstrich des Korpus war zuvor weiß, wurden abgetragen, und nun ist die ursprüngliche Maserung des Holzes wieder gut sichtbar.
Pfarrer Sanjeevi und Pastor Jenke segneten das Kreuz am neuen Standort in der Mensa ein. Das Kreuz ist mehr als ein Symbol, so Pastor Jenke in seiner Ansprache. Es ist eine Erinnerung, es mahnt und soll Mut machen – bunt und farbenfroh den Schulalltag zu gestalten.
Quelle: http://www.noz.de/lokales/lathen/artikel/538648/altes-lathener-schulkreuz-ist-wieder-zuruck