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395 Teilnehmer hatten sich nahe der Ranch von Hans und Christiane Albers eingefunden, um an der traditionellen Oberlangener Fuchsschwanzjagd teilzunehmen, die sich seit nunmehr 30 Jahren immer mehr als ein Magnet für Reiter aus nah und fern erweist.
Das Erfolgsrezept: Einen Tag lang ziehen Kavalkaden durch Feld und Flur der Langener Gemarkungen zwischen Ems und Grenze zu den Niederlanden. Im Verein mit zehn Kutschen durchstreifen Pferde, Reiter und Fahrer eine mit bunten Herbstfarben dekorierte Landschaft
Teilnehmen können alle Reiterfreunde, ob mit oder ohne eigenes Pferd im Stall. Genutzt wird das Angebot vor allem von jenen, die ein Pferd hinterm Haus stehen haben, aber mangels sportlicher Ambitionen nicht Mitglied in einem Reit- und Fahrverein sein wollen. Reitervereine sind in der Regel und nahezu ausschließlich traditionelle Veranstalter von Fuchsschwanzjagden und anderen geselligen Ausritten, sodass derlei Angebote an Pferdeliebhabern vorbeigehen, die nicht vereinsmäßig organisiert sind.
Die Ausnahme sind die Oberlangener-Reiter-Freunde. Sie organisieren einmal pro Jahr eine Fuchsschwanzjagd für Pferdeleute aller Couleur. Einzige Bedingung: disziplinierter Umgang mit dem Pferd und vorurteils freie Toleranz gegenüber Mitreitern anderer Reitweisen und Weltanschauungen.
Ergo galoppieren in Oberlangen seit nunmehr drei Jahrzehnten beispielsweise junge Mädchen auf sattellosen Ponys neben Freizeitreitern auf Shire-Horses und Haflingern neben sportlich ambitionierten Turnierreitern sowie Westernrider à la John Wayne. Ein buntes Bild, eine fröhliche Truppe, eine pferdeverrückte Gemeinschaft auf Zeit.
Erfreuliche Nebeneffekte: Es bilden sich Freundschaften, die über den Tag hinaus Bestand haben, viele aus nah und fern feiern Wiedersehen, weil sie sich nur einmal im Jahr hier begegnen.
So war es auch diesmal. Die Fuchsjagd-Organisatoren rund um Hemmi und Simone Albers hatten dank ihres mittlerweile über 30-köpfigen Helferteams die Strecke so konzipiert, dass trotz des großen Teilnehmerfeldes sämtliche reiterlichen Betätigungen ohne Beeinträchtigungen möglich waren und sich die getrennt reitenden Felder nie in die Quere kommen konnten.
Nur in den Pausen trafen sich alle zu gemeinschaftlichen Stärkungen und zum Reiter-Talk. An Lagerfeuern servierten fleißige Marketenderinnen feste und flüssige Leckereien an Zwei- und Vierbeiner, bevor die Reiter wieder aufsaßen.
Welch ein Erlebnis, dann über hektargroße Sandflächen zu galoppieren oder en passant per Schritt und mit dem Nachbarn an der Seite über Reiterliches (und mehr) zu klönen. Bei alldem stand eines ganz vorn an: unvergessliche Eindrücke in sich aufzunehmen und seinem Hobby Reiten in geselligem Kreis nachgehen zu können.
Traditioneller Abschluss war einmal mehr das Fuchsschwanzgreifen der jungen und jung gebliebenen Aktiven. In die Siegerliste trugen sich diesmal ein: Christina Schulte-Übermühlen aus Hilter, Tanja Hackmann aus Oberlangen und Uli Rakers aus Haren.
Die höchste Auszeichnung der Oberlangener Fuchsjagd, das „Goldene Pferd“, bekam der Niederlangener Hubert Determann, der alljährlich seine Wintereinsaaten erst dann vornimmt, wenn die Oberlangener Reiter und Reiterrinnen seine Ackerflächen genutzt haben. (Ems-Zeitung vom 22.11.2012, Heiner Wienkamp)