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Der Countdown läuft. Am Donnerstag, 13. Juni, fällt der Startschuss für die 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDJK). Im Dekanat Emsland-Nord sind fast 50 Jugendgruppen am Start (siehe Übersicht). Unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“ verwirklichen sie in 72 Stunden eine gemeinnützige soziale, ökologische, interkulturelle oder politische Aufgabe.
Vor welcher Herausforderung die einzelnen Gruppen stehen, bleibt bis zum Start ein streng gehütetes Geheimnis. Gelüftet wird es überall zeitgleich – und zwar morgen um 17.07 Uhr. Bundesweit beteiligen sich nach Angaben der Veranstalter mehrere Hunderttausend junge Katholiken an der Aktion. Ziel ist es, ein deutliches Zeichen der Solidarität zu setzen.
Innerhalb des Bistums Osnabrück haben sich knapp 130 Gruppen angemeldet. Dass mehr als jede dritte im Dekanat Emsland-Nord zu Hause ist, zeigt, wie tief die katholische Jugendarbeit im Altkreis Aschendorf-Hümmling verwurzelt ist. Dekanatsjugendreferent Christian Griep-Raming führt die hohe Anmeldezahl auf die Menge der Ortsgruppen der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) zurück. In der Liste taucht aber auch eine Schule auf – und zwar die Schule am Schloss (Oberschule) in Sögel. Bei genauerem Hinsehen fällt außerdem auf, dass sich in den Orten, in denen am kommenden Wochenende Schützenfest gefeiert wird, keine Aktionsgruppen gemeldet haben. Allerdings strahlt die Aktion bis ins protestantisch geprägte Ostfriesland. So gibt es beispielsweise auch in Rhauderfehn eine Aktionsgruppe.
Damit Schüler auch am Freitag voll ranklotzen können, besteht Griep-Raming zufolge die Möglichkeit, sich für diesen Tag vom Unterricht befreien zu lassen. Der Dekanatsjugendreferent verweist in diesem Zusammenhang auf eine entsprechende Empfehlung des Kultusministeriums an weiterführende Schulen. „Da gibt es keine Probleme“, sagt Griep-Raming. Viele von den Berufstätigen, die mitmachen, nähmen Urlaub oder bekämen Sonderurlaub von ihrem Arbeitgeber.
Vor welche Aufgabe die Aktionsgruppen gestellt werden, wurde im Vorfeld im Stillen festgelegt. „Die Ideen kommen ausschließlich aus dem Ort“, sagt Griep-Raming. Nach seinen Worten musste jede Gruppe mit der Anmeldung eine V-Person benennen, die das Projekt aus dem Hintergrund steuert. Gegebenenfalls in Absprache mit der kirchlichen und/oder der politischen Gemeinde haben die V-Personen in den vergangenen Wochen organisatorische Dinge geregelt. Das Anforderungsprofil kann Griep-Raming zufolge von der Beschaffung von Baumaterial bis hin zum Einholen von baurechtlichen Genehmigungen reichen.
Wie allerdings aus den Kriterien für die Aktion hervorgeht, soll es sich bei der Aufgabe nicht um ein klassisches Bauprojekt handeln. Ziel der Aktion ist es, Missstände im direkten sozialen Umfeld zu beseitigen. Nicht gemeint ist beispielsweise die Renovierung des eigenen Gruppenraumes oder das Sammeln von Spenden für die Gruppe. Der Deckmantel der Verschwiegenheit offenbart bislang keine Lücken. „So weit ich weiß, ist nirgendwo etwas durchgesickert“, sagt Griep-Raming. Wenn die Aktion läuft, werde unter Umständen das ganze Dorf mobilisiert. „Je kleiner der Ort, desto größer die Hilfsbereitschaft“, weiß der Dekanatsjugendreferent.
An zahlreichen Ortseingängen im nördlichen Emsland weisen die einzelnen Gruppen seit Wochen auf die bevorstehende Aktion hin. Vielfach wurden Strohpuppen gebastelt und Banner gespannt. Die aus Sicht des Dekanates kreativsten Ideen hatte die Ortsgruppe der KLJB Neulehe. Passend zu dem Motto hatten sie nicht nur eine Strohpuppe in Engelsgestalt errichtet, sondern auch mehrere Stoppuhr-Symbole an Straßeneinfahrten gebaut. Dafür wurde die Gruppe mit einem „goldenen Spaten“ belohnt. Wenn das kein zusätzlicher Motivationsschub ist . . . (Ems-Zeitung vom 13.06.2013)