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Bei der jetzt vorgenommen Erweiterung des Kraftwerkes sei nicht nur die Wärmeversorgung der bereits angeschlossenen Haushalte auch in kalten Wintern gewährleistet, sondern es bestünden Möglichkeiten einer weiteren Ausbreitung, sagt Ingenieur Bernhard Hoppe vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Lathen.
Darüber hinaus sei das System über zuschaltbare Spitzenlastkessel auch für Extremfälle gerüstet. Hoppe weist darauf hin, dass die Lieferung der notwendigen Holzhackschnitzel aus dem engeren Umfeld Lathens erfolgt und sich ausschließlich aus zertifizierten nachwachsenden Rohstoffen zusammensetzt.
Seinen Ausführungen zufolge wird Holz aus Landschaftspflegemaßnahmen, Durchforstungen aber auch aus den ganz normalen Gartenrückschnitten im Herbst genutzt.
Erfreulich sei, dass mit dem Lathener Landwirt Günther Stolte auch ein Pionier gewonnen werden konnte, der zunächst auf zwei Hektar seiner landwirtschaftlichen Fläche eine erste Kurzumtriebsplantage angelegt habe. Auf diesen Feldern werden schnellwachsende Hölzer wie Pappeln, Weiden oder Robinien angebaut. Abgerundet wird dieser modellhafte Anbau durch ein weiteres Versuchsfeld, das das Klimacenter Werlte 3 N in Lathen angelegt hat.
Der Aufsichtsratsvorsitzende der Energiegenossenschaft Nahwärme eG, Samtgemeindebürgermeister Karl-Heinz Weber, betonte, dass sich die Energiebilanz der Samtgemeinde Lathen sehen lassen könnte. So seien im Bereich der Stromerzeugung über Windkraftanlagen, Solaranlagen und die beiden Biogasanlagen insgesamt im Jahre 2011 160.411 MW/h in das öffentliche Netz eingespeist worden. Der Gesamtverbrauch in der Samtgemeinde Lathen habe dem gegenüber nur 68.241 MW/h betragen.
Damit werde eine Abdeckungsquote von 235 Prozent erreicht. Die Zielvorgaben der Bundesregierung, 2020 bei der Stromerzeugung einen Anteil von 30 Prozent aus erneuerbaren Energien zu erreichen, sei damit deutlich übererfüllt.
Weber wies weiter darauf hin, dass sich die Gesamtbilanz des Landkreises Emsland, die bei 98 Prozent liege, im bundesweiten Vergleich sicherlich gut sehen lassen könne. Er dürfe aber nicht nur die elektrische Energie betrachtet werden, sondern auch die Energie für die Warmwasserbereitung und die Beheizung der Gebäude sei ein wichtiges Thema, das über dezentrale Nahwärmesysteme ökologisch und ökonomisch sinnvoll befördert werden könnte.
Laut Weber ist dieser Prozess mit der Einweihung und dem Tag der offenen Tür am kommenden Samstag aber nicht am Ende. Vielmehr werde derzeit mit einem Arbeitskreis, der sich aus Bürgerinnen und Bürgern der Samtgemeinde und der Region zusammensetzt, ein Leitbild Energie erarbeitet, das unter anderem auch Aussagen zu künftigen Ausbauplänen des Nahwärmenetzes beinhalte.
Das Grüne Kraftwerk Emstal wird am kommenden Samstag von Pfarrer Sanjeevi und Pastor Jenke in Anwesenheit zahlreicher Gäste eingeweiht.
Der Bevölkerung steht es am Nachmittag von 14 Uhr bis 17 Uhr im Rahmen eines „Tages der offenen Tür“ zur Besichtigung frei. Neben den Informationen zur Technik und zur wirtschaftlichen Situation wird ein Programm für Kinder angeboten. Auch für einen Imbiss und Getränke wird gesorgt. (EL-Kurier am Mittwoch, 26.09.2012)