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Das Grüne Kraftwerk Emstal in Lathen sorgt nach Mitteilung der Betreiber für Kohlendioxid (CO2) – neutrale Energie in der Emsgemeinde. Am kommenden Samstag wird es offiziell eingeweiht. Am Nachmittag von 14 Uhr bis 17 Uhr steht es der Bevölkerung im Rahmen eines „Tages der offenen Tür“ zur Besichtigung frei.
Das Biomasseheizkraftwerk, das von der Nahwärmegenossenschaft Emstal eG errichtet worden ist, stellt das Herzstück des Lathener Nahwärmenetzes dar. Von dort wird die Wärme aus den beiden Biogasanlagen, die von Landwirten in der Gemeinde Fresenburg betrieben werden, in die unterschiedlichen Kreisläufe des Nahwärmenetzes eingeleitet.
Bereits in der vergangenen Heizperiode war ein Holzheizkessel in Betrieb, der eine thermische Leistung von fünf Megawatt (MW) erbringen kann. Nun ist das Heizkraftwerk um eine zweite Kesselanlage mit gleicher Leistung erweitert worden. Diese Anlage dient gleichzeitig dazu, eine ORC-Anlage zur Stromerzeugung zu betreiben.
Die ORC-Anlage (Organic-Rankine-Cycle) ist ausgelegt für eine elektrische Leistung von einem MW. Der Name geht zurück auf den Entwickler des Verfahrens, William John Rankine.
Bei diesem Verfahren wird im Niedrigtemperaturbereich (etwa 300° C) synthetisches Silikonöl verdampft, um eine Turbine zur Stromerzeugung anzutreiben. Für die Erhitzung wird die Abluft des Holzheizkessels genutzt, die über den Wärmetauscher für die notwendigen Betriebstemperaturen sorgt.
Diese elektrische Leistung erbringt pro Jahr rund 7,4 Millionen KWh-Strom. Diese Leistung reicht aus, um weit über 1.000 durchschnittliche Haushalte mit elektrischer Energie zu versorgen. Auch die Wärmeenergie dieses zweiten Heizkessels wird für das Lathener Nahwärmenetz genutzt. Damit steht für das Nahwärmenetz eine Leistung von 11,5 MW zur Verfügung.
Für das Nahwärmenetz, das mittlerweile den Ortskern der Gemeinde Lathen, die Baugebiete in der Gemeinde Fresenburg sowie die Ortslage Lathen-Wahn umfasst, sind insgesamt 61 Kilometer Nahwärmeleitung verbaut worden.
Neben allen öffentlichen Gebäuden im Ortskern der Gemeinde Lathen, auch der Kindergarten Purzelbaum in Lathen-Wahn ist angeschlossen, sind mittlerweile etwa 600 Haushalte an das System angeschlossen. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt inzwischen 25 Millionen Euro.
Für den Vorstand der Nahwärmegenossenschaft Emstal eG erklärten Wilfried Freerks und Otto Merkers, dass durch den CO2 neutralen Prozess der Wärme- und Stromerzeugung ein erheblicher Beitrag für den Umweltschutz und den Erhalt der Schöpfung geleistet werde. Die Genossenschaft als Unternehmensform habe sich im Bereich der Energieversorgung als hervorragende Lösung erwiesen.
Im Fokus stehen die Mitglieder und deren Bedürfnisse hinsichtlich einer preisgünstigen Wärmeversorgung. Auch das ehrenamtliche Engagement der Organe zeigt die hohe Identifikation mit der Genossenschaft. (EL-Kuier am Mittwoch, 26.09.2012)