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Seit Jahrzehnten bemüht sich die Samtgemeinde (SG) Lathen um eine hochwasserfreie Anbindung der Gebiete links der Ems über die Landesstraße 53 zwischen Niederlangen und Lathen. Jetzt scheint Land in Sicht zu sein. Dem Wirtschafts- und Verkehrsministerium in Hannover liegt eine Machbarkeitsstudie vor, in der die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr eine neue Trassenführung für die L 53 vorschlägt.
Zuletzt vor rund zehn Jahren stand die Straße komplett unter Wasser. SG-Bürgermeister Karl-Heinz Weber (CDU) wies im Bau- und Umweltausschuss am Dienstag darauf hin, dass die Überschwemmungen besonders für die Schülerbeförderung und den Schwerlastverkehr von und zur A 31 erhebliche Nachteile mit sich brächten. Es bleibe dann nur der Umweg über Dörpen oder Haren.
Begonnen hat die Misere Weber zufolge Anfang der 80er-Jahre, als die vorhandenen Flutbrücken wegen Baufälligkeit gesperrt und schließlich abgerissen wurden. Da das Wasser der Ems in der Folge nicht mehr richtig abfließen konnte, kam es regelmäßig vor allem im Herbst und im Winter zu den Behinderungen. Der niedersächsische Verkehrsminister Jörg Bode (FDP) hatte im Februar bei einem Besuch der Samtgemeinde eine Prüfung der Sachlage zugesagt.
Falls die neue Trasse nördlich der bisherigen mit zwei neuen Flutbrücken gebaut werden sollte, müssten laut Weber rund 7,7 Millionen Euro aufgewendet werden. Die für den Bau notwendigen Grundstücke stünden der Gemeinde Niederlangen schon zur Verfügung. Die SG hat bereits auf eigene Kosten eine Verkehrsuntersuchung durchgeführt. Auch für eine artenschutzrechtliche Prüfung wird die Kommune mit vermutlich rund 20 000 Euro aufzukommen haben, weil die L 53 das Landschaftsschutzgebiet Emstal kreuzt. Weber: „Ich hoffe, dass der offizielle Planungsauftrag für die Trasse noch in diesem Jahr erteilt werden kann.“
Grundsätzlich positiv bewertete der Ausschuss die vom Landkreis favorisierte Linienführung für eine neue 380-Kilovolt-Höchstspannungsstromleitung. Im Bereich der SG Lathen orientiere sich die Trasse, so Weber, an der bereits bestehenden Leitung und sei von daher „relativ unproblematisch“. Wenn in der SG die Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Rohstoffen um 235 Prozent über dem Verbrauch liege, müsse es auch eine Möglichkeit geben, den Strom ins Netz zu bekommen. „Deshalb sollten wir uns offen und konstruktiv in den Prozess einbringen“, so der Bürgermeister.
Es muss aus übereinstimmender Sicht des Ausschusses jedoch darauf geachtet werden, noch genauer zu definierende Bereiche mit Erdkabeln zu versehen. Das sind laut Weber in Sustrum zurzeit rund 600 Meter und von Niederlangen bis Haren sechs Kilometer. Zudem müssten sowohl die Gemeinden als auch die Landwirte angemessen entschädigt werden. Eine Einmalzahlung sei unzureichend. Niemand könne sagen, welche langfristigen Folgen eine oberirdische oder auch eine Erdverkabelung hätten. (Ems-Zeitung vom 08.11.2012, ys Lathen)