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Puppen kommen nicht aus der Mode, gehen aber mit der Mode. Das zeigt eine Ausstellung im Niederlanger Heimathaus: In der Puppenstube sind 700 Exponate aus der Zeit von 1860 bis 1960 in den Glasvitrinen aufgebaut.
Ein Besuch in dem Museum ist gleichzeitig eine Zeitreise durch die Geschichte. Ulrike Küppers, die Betreiberin der Puppenstube, sammelt seit 1977 historische Puppen. Mehr als 700 Stück hat sie bereits gesammelt, viele kamen in den letzten drei Jahren hinzu. Gefunden hat die Sammlerin diese auf Flohmärkten und Puppenbörsen – dort lassen sich solche Unikate auftreiben. Ihre erste Puppe bekam Küppers viel früher: 1947 bekam sie ihre erste Puppe von der Mutter geschenkt, aus der Manufaktur Schildkröt.
Es war der Anfang der stetig wachsenden Sammlung. Auch die über 70 Jahre alte Schildkröt-Puppe ist im Museum ausgestellt, denn diese sei zur damaligen Zeit etwas Besonderes gewesen, so Küppers. Es ist zwar nicht die einzige dieser Art, die der Puppenhersteller produziert hatte, doch da die Gesichter alle handbemalt sind, sei im Prinzip jede davon ein Einzelstück.
So wie dieses Ausstellungsstück, entführen viele der Exponate in eine andere Zeit: In einer Vitrine sind Krankenschwesterutensilien von 1964 zu sehen. Küppers, die selbst als Krankenschwester gearbeitet hatte, verzierte die Puppe mit Spritzen und Mullbinden aus ihrer Ausbildungszeit. Die Puppe aus den Sechzigern ist noch mit dem typischen weißen Häubchen bekleidet. Und genau wie dieses Stück gewähren auch die anderen Ausstellungsstücke einen Einblick in Mode und Stil der vergangenen Jahrzehnte. So wie die Puppe am Eingang des Heimathauses, die einen Schultornister trägt, wie ihn viele Ältere noch aus ihrer Schulzeit kennen. Zu dieser und jeder anderen Puppe kann Küppers eine Geschichte erzählen.
Die Idee für das Museum hatte sich im Laufe der Zeit entwickelt. Zu Beginn waren die Puppen auf dem heimischen Sofa platziert und mussten, wenn Besuch kam, zur Seite geräumt werden. Bald hatte sich die Sammlung über das Sofa hinaus ausgebreitet, und die Puppen erhielten einen eigenen Raum. 2011 ist die alte Schule in Niederlangen eröffnet worden. Die Gemeinde hatte im Vorfeld das alte Gebäude zurückgekauft und wollte daraus etwas Besonderes machen.
Küppers, die seit Jahren Schriftführerin im Heimatverein ist, unterbreitete der Gemeinde den Vorschlag dort ein Puppenmuseum einzurichten. Auf diese Weise ist die Puppenstube in Niederlangen entstanden. Der Erhalt des Museums wird durch Besucherspenden finanziert. Einmal im Monat findet zudem ein Puppencafé statt. Organisiert wird es von Küppers und den Freunden des Puppenmuseums
Geöffnet ist die Puppenstube am 14. April und 5. Mai. Sonderführungen können jederzeit mit Ulrike Küppers unter der Telefonnummer 0 59 33/92 36 42 vereinbart werden. (Ems-Zeitung vom 06.04.2013, pef Niederlangen)