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Seit 2005 ist in Lathen eine Straße nach August Löning benannt. Der Landtagsabgeordnete, Dichter und Initiator des Kreisheimatvereins hat mit seinem Einsatz für den Erhalt mehrerer Mühlen im nördlichen Emsland weithin sichtbare Spuren hinterlassen.
Am 27. Januar 1889 wurde Löning in Meppen geboren. Nach dem Gymnasium besuchte er eine landwirtschaftliche Oberschule, absolvierte eine kaufmännische Lehre und unternahm ausgedehnte Reisen ins Ausland. In Lathen gründete er ein Geschäft für Manufakturwaren.
Löning war Teilnehmer an beiden Weltkriegen. Für die CDU Aschendorf-Hümmling wurde er Kreisvorsitzender. Seit 1946 war er auch Mitglied des Kreistages, der Industrie- und Handelskammer und Träger des Verdienstkreuzes Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. All dies führt das Biographische Handbuch „Abgeordnete in Niedersachsen 1946–1994“ auf.
Mitglied des Niedersächsischen Landtages war August Löning vom 16. November 1947 bis 30. April 1951 (1. Wahlperiode) und vom 6. Mai 1955 bis 5. Mai 1963 (3. und 4. Wahlperiode), so Barbara Simon in dem Handbuch weiter.
Lebendiger als diese Zahlen sind die Schilderungen von Gudrun Kramer. Sie ist eine von vier Töchtern Lönings und hat im April 2005, also wenige Monate vor der Straßenbenennung, über ihren Vater einen Vortrag in Lathen gehalten. Darin schilderte sie, dass ihr Vater, der als Kind schwer erkrankt war, für ein Jahr zu einer Försterfamilie aufs Land gebracht worden war, wo er sich in gesunder Luft erholen sollte. Bereits in dieser Zeit habe sich seine Liebe zur Natur und heimischen Landschaft entwickelt, unterstrich Kramer. Als reisender Kaufmann sei August nach der Lehre mit seinem Bruder Josef zwischen Haselünne und Lorup unterwegs gewesen. Schon bald sei er dann mit seiner Frau Johanna nach Lathen gezogen. Dort zählte er 1945 zu den elf Gründungsmitgliedern der CDU Aschendorf-Hümmling.
Das Bundesverdienstkreuz erster Klasse erhielt Löning für sein politisches Wirken, aber auch für die Förderung des heimatlichen Brauchtums in seiner Funktion als Vorsitzender des Kreisheimatvereins. Mit der Rettung der Hüvener Mühle ist Lönings Name eng verknüpft. Die damals sehr verfallene Mühle sollte ihrem Schicksal überlassen werden. „Ohne Vaters unermüdlichen Einsatz und sein regelrechtes Betteln um Zuschüsse von Privatleuten würde diese Mühle heute nicht mehr existieren“, wird Gudrun Kramer in der Ems-Zeitung vom 13. April 2005 zitiert.
Die Mühle von Ramings in Oberlangen konnte durch das Bemühen von August Löning ebenfalls vor dem Verfall bewahrt werden. Sie wurde später im Mühlenhof Münster wiederaufgebaut. Auch die Niederlangener Mühle, die heute in Papenburg steht, die Hilter Mühle, die Löning besonders am Herzen lag und die zu seinem 75. Geburtstag mit neuen Flügeln ausgestattet wurde, zählen zu den historischen Baudenkmälern, die er zu retten vermochte.
Der Heimatverein Aschendorf-Hümmling e. V. ehrte Löning als Heimatdichter und Förderer des heimatlichen Brauchtums. Der Landkreis Aschendorf-Hümmling hat Löning am 6. Juli 1966 die Heimatplakette verliehen – als erstem Bürger des Landkreises Aschendorf-Hümmling. Durch das Wirken von August Löning sei die Grundlage für die heutige sehr erfolgreiche Heimatarbeit im nördlichen Emsland gelegt worden. Sein intensives Sammeln frühgeschichtlicher Funde habe für viele Untersuchungen den Grundstock der Besiedlungsgeschichte geliefert. „Das Haus Löning, war immer offen für alle Heimatfreunde, die sich dort mit allen Fragen gut aufgehoben fühlten“, heißt es beim Kreisheimatverein im Rückblick auf die 50-Jahr-Feier in der Ems-Zeitung vom 2. Juli 2001. Die Gastfreundschaft erwähnt auch Heinz Pinkernell in seinem Bildband über Lathen. Die ist Löning gewidmet. Sie zeigt das Haus des Kaufmanns, ein Porträt und eine Aufnahme der Kinder Lönings mit dem damals schon bekannten Künstler „Hellerbernd, den Löning nach Lathen geholt und einige Jahre bei sich zu Hause aufgenommen hatte.
August Löning starb am 12. Oktober 1966 in Lathen. (Ems-Zeitung vom 01.11.2013, Lathen, Susanne Risius-Hartwig)