Lathen. Das „Gesicht“ des Marktplatzes in Lathen wird sich ab Juni grundlegend verändern. Die als „Langer Jammer“ bekannte Häuserzeile soll komplett abgerissen und durch einen viergeschossigen Neubau mit 15 Wohnungen ersetzt werden. Investor ist die Baugenossenschaft Aschendorf-Hümmling, die Kosten werden mit rund 2,65 Millionen Euro veranschlagt.
Das bisherige Gebäude mit zwölf Wohnungen stammt aus dem Jahr 1949 und entspricht laut Antonius Robben vom Vorstand der Baugenossenschaft nicht mehr den heute geltenden Standards. Die Immobilie sei nach dem Krieg errichtet worden, um schnell möglichst preisgünstigen Wohnraum zu schaffen. Für 60 Quadratmeter (m2) mussten die Mieter zuletzt 200 Euro (kalt) bezahlen. Bis auf zwei sind inzwischen alle Bewohner ausgezogen. Robbe legt Wert auf die Feststellung, dass die Gespräche mit den Mietparteien über den Auszug „problemlos“ verlaufen seien. Zumal sie die Option hätten, künftig wieder in den Neubau am Marktplatz einzuziehen. Zwei Mieter hätten dies bereits angekündigt.
Die neuen Wohnungen werden Größen von 55 bis 90 m2 haben, wobei die oberen auch mit einer Dachterrasse ausgestattet sind. Außerdem ist eine 140 m2 große Fläche für einen gewerblichen Mieter vorgesehen. Der Preis pro m2 liegt im Durchschnitt bei 5,60 Euro. Um Energiekosten zu sparen, wird das Gebäude mit einer Gesamtnutzfläche von rund 1500 m2 an das Lathener Nahwärmenetz angeschlossen.
Alle Wohnungen sind Robben zufolge barrierefrei und altersgerecht konzipiert. „Mehr als 30 Prozent unserer Mieter sind schon heute Senioren.“ 240 der derzeit insgesamt 694 von der Baugenossenschaft verwalteten Wohnungen seien speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten.
Für die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann ist dies angesichts des demografischen Wandels genau der richtige Ansatz. „Laut einer Studie werden wir bis 2020 bis zu drei Millionen altersgerechte Wohnungen brauchen“,sagte Connemann bei der Präsentation der Pläne im Lathener Rathaus. Der Bedarf werde nicht nur in den Ballungszentren, sondern auch im ländlichen Gebieten größer. Deshalb sei das Projekt der Baugenossenschaft in Kooperation mit der Gemeinde nur zu begrüßen.
Samtgemeindebürgermeister Karl-Heinz Weber (CDU) ergänzte, dass der Mietwohnungsbau auch in kleineren Kommunen an Bedeutung gewinnen werde. Viele ältere Menschen hätten nach dem Auszug der Kinder aus dem elterlichen Haus Schwierigkeiten, allein in einer großen Wohnung zurechtzukommen. Eine kleinere Unterkunft in der Ortsmitte mit kurzen Wegen zu den Geschäften sei für viele eine gute Alternative, und diese werde jetzt in Lathen am Marktplatz geboten.
Bürgermeisterin Luise Redenius-Heber (CDU) sieht den „optisch ansprechenden“ Neubau als Teil des Konzeptes der Gemeinde, den Ortskern im Bereich der Großen Straße um das Rathaus herum zu einem attraktiven Zentrum weiterzuentwickeln.
Quelle: http://www.noz.de/lokales/lathen/artikel/535958/15-neue-wohnungen-am-marktplatz-in-lathen-geplant
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Die als „Langer Jammer“ bekannte Häuserzeile am Lathener Marktplatz wird Mitte des Jahres abgerissen. Fotos: Aloys Schulte
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Ein viergeschossiges Gebäude mit 15 Wohnungen wird am Marktplatz in Lathen von der Baugenossenschaft Aschendorf-Hümmling errichtet. Grafik: Architekturbüro Hans Kuper, Dörpen.
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Mit den „Abbrucharbeiten“ in einer der Wohnungen begannen schon mal Luise Redenuis-Heber, Karl-Heinz Weber, Gitta Connemann und Antonius Robben (von links).
