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Mit dem Kauf der insolventen Firma Hynova im Industriepark an der A 31 in Niederlangen sieht der Geschäftsführer der Kandziora Metallbearbeitung GmbH, Dieter Kandziora, „die Weichen für weiteres Wachstum“ seines Unternehmens gestellt. Die Produktion von Hydraulikzylindern wird nach seinen Angaben deutlich steigen.
Im Zuge des im September eingeleiteten Insolvenzverfahrens hat Kandziora, dessen Firma ebenfalls im Industriepark ansässig ist, nicht nur die Fertigungsmaschinen des 20 Mitarbeiter zählenden Zylinderherstellers Hynova gekauft, sondern auch alle Namensrechte und Patente. „Unsere Produktpalette wird dadurch sinnvoll ergänzt“, so der 42-jährige Industriemeister. Bislang hat Kandziora pro Jahr etwa 80 000 Zylinder konstruiert und gebaut, jetzt kommen mit den Kapazitäten des ehemaligen Mitbewerbers rund 50 000 hinzu. Eingesetzt werden die Spezialanfertigungen unter anderem in Land- und Baumaschinen sowie in der Entsorgungstechnik.
Mit 54 Vollzeitkräften, 13 Aushilfen und vier Auszubildenden hat das Unternehmen 2011 einen Umsatz von 6,5 Millionen Euro gemacht. Vor der Erweiterung der Hallen auf 6000 Quadratmeter im Jahr 2008 waren es drei Millionen Euro. 4000 Quadratmeter Produktionsfläche kann Kandziora jetzt zusätzlich auf dem Hynova-Gelände nutzen. Die Abläufe an den beiden Standorten, die nur 500 Meter auseinanderliegen, werden nach Angaben des Geschäftsführers neu geordnet. „Bei uns werden die Komponenten gefertigt und dann in den neuen Hallen zusammengebaut. Anschließend wird hier das Endprodukt lackiert.“
Um die Produktionsausweitung zu stemmen, braucht Kandziora gute Leute, und die hat er nach eigener Aussage bei Hynova gefunden. Alle 20 Beschäftigten wurden am 7. Dezember nach dem Kauf übernommen. Ob es im Rahmen der Umstrukturierung dennoch zu Entlassungen kommen wird, ist noch nicht entschieden. „Wir müssen uns erst ein Bild von der Gesamtlage machen. Die Hynova-Produkte sind gut, damit gehen wir kein Risiko ein“, so Kandziora. Aber irgendwo müsse der „Haken“ schließlich gewesen sein, und den gelte es zu finden.
Wichtig ist ihm und seiner Frau Kerstin, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten. Die Chancen dafür stünden nach den seit Wochen laufenden Gesprächen mit ehemaligen Kunden und Zulieferern von Hynova nicht schlecht.
Samtgemeindebürgermeister Karl-Heinz Weber bedauerte die Hynova-Insolvenz. Dies sei nicht nur ein „finanztechnischer Vorgang, sondern auch ein herber Schicksalsschlag für die Menschen“. Es handele sich um Frauen und Männer, „mit denen wir über Jahre eng zusammengearbeitet haben“. Mit der Firma Kandziora sei ein leistungsfähiges Unternehmen als Käufer aufgetreten und so „der wesentliche Teil der Arbeitsplätze gesichert“. (Ems-Zeitung vom 22.12.2012, Aloys Schulte)