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Das Nahwärmenetz in der Gemeinde Lathen wird in den nächsten Wochen um 3,4 Kilometer in südlicher Richtung ausgebaut. Die Trasse führt vom Holzheizkraftwerk an der B 70 über Dünefehn bis zur Meppener Straße. Die Energiegenossenschaft Nahwärme Emstal investiert in die Erweiterung rund 1,5 Millionen Euro.
Obwohl sich bislang erst rund 40 neue Interessenten für einen Anschluss an das Netz gemeldet haben, sehen Aufsichtsrat und Vorstand der Genossenschaft gute Chancen, dass sich – wie im Ortskern Lathen und in Fresenburg – die Idee einer klimaneutralen und kostengünstigen Wärmeversorgung durchsetzen werde. Dem Aufsichtsratsvorsitzenden Karl-Heinz Weber zufolge sind bislang rund 55 Prozent der Haushalte an das rund 34 Kilometer lange Netz der ersten beiden Bauabschnitte angeschlossen.
Und es kämen kontinuierlich weitere hinzu. Er appellierte an die Bürger, die Gelegenheit zum Wechsel von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren zu ergreifen. Der Tarif im Lathener Netz sei rund 1,5 Cent billiger als der günstigste des Energieversorgers EWE. Wer sich jetzt anschließen lasse, könne wie die jetzigen Kunden mit einmalig 4000 Euro für den Wärmetauscher und 100 Euro als Genossenschaftsbeitrag dabei sein. Ein nachträglicher Anschluss sei zwar immer möglich, aber rund 800 Euro teurer. Dennoch werde sich die Investition in vier oder maximal fünf Jahren amortisieren. Schließlich entfalle die Abschreibung für die Heizungsanlage, und eventuell notwendige Reparaturen übernehme die Genossenschaft.
Wilfried Freerks und Otto Merkers vom Vorstand wiesen darauf hin, dass es bei dem Geschäftsmodell nicht um Gewinnmaximierung gehe. Feerks: „Wir wollen vor allem kostendeckend arbeiten und den Kunden eine günstige und klimafreundliche Energieversorgung bieten. Dazu trage auch der Strom bei, der im Holzheizkraftwerk zusätzlich zur Wärme (zehn Megawatt) erzeugt werde. Pro Jahr würden acht Millionen Kilowattstunden erzeugt und ins Netz eingespeist.
Laut Merkers und Freerks sind bislang 25 Millionen Euro in das Projekt Nahwärmenetz investiert worden. Die beiden gehören auch dem Vorstand der Volksbank Emstal an. Das Geldinstitut hat die Finanzierung des Nahwärmenetzes übernommen. Für den jetzt begonnenen dritten Bauabschnitt seien weitere Volksbanken aus der Region im Rahmen einer Konsortialfinanzierung mit ins Boot geholt worden.
Die technische Ausführung des Projekts liegt weiterhin beim Ingenieurbüro Hoppe und dem Bauunternehmen Knoll aus Haren. Die Rohre für die Haupttrasse sind aus Stahl, die Leitungen für die Verzweigungen und Hausanschlüsse aus Kunststoff. Bei den Arbeiten ist nach Angaben von Bauleiter Wilfried Wilhelm nicht mit größeren Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Bislang habe es nie Klagen gegeben. (Ems-Zeitung vom 31.07.2013, Aloys Schulte, Lathen)