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Morgens den Rechner hochfahren, ins Internet eintauchen, die gewünschte Website aufrufen und – nein. Nicht munter drauflossurfen, sondern sich in aller Ruhe einen Kaffee machen und erst einmal frühstücken. In etwa so skizziert Sustrums Bürgermeister Heinz-Hermann Hoppe (CDU) die Zeitspanne, die überbrückt werden muss, bis sich im Ortsteil Sus trum-Moor eine Internetverbindung aufgebaut hat. Doch die Tage der Einwohner auf der Schleichspur der Datenautobahn sind gezählt. Bis Jahresende soll das Dorf mit schnellem Internet ausgestattet sein.
„Fiber to the Home“ nennt der Lathener Samtgemeindebürgermeister Karl-Heinz Weber (CDU) die Formel, mit der einer der letzten weißen Flecken in der Samtgemeinde (SG) auf der Karte mit Breitband-Versorgung getilgt werden wird. Dafür werden in den kommenden Monaten Kupferleitungen durch leistungsfähigere Glasfaserverbindungen ersetzt und zwei neue Kabelverzweiger installiert. Möglich werden nach Angaben des regionalen Telekommunikationsanbieters EWE-Tel dadurch DSL-Anschlüsse mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) – „je nach Länge und Qualität der eigenen Leitung“, wie Frank Wölbern, Prokurist der EWE-Geschäftsregion Cloppenburg/Emsland erklärt.
Damit das Unternehmen in Sustrum-Moor aktiv wird, war Bürgermeister Hoppe nach wirtschaftlicher Maßgabe des Anbieters gefordert, mindestens 85 verbindliche Kundenzusagen zu akquirieren. Das habe innerhalb von drei Tagen geklappt, erinnert sich Hoppe. Einer Info-Veranstaltung, zu der mehr als 100 Bürger geströmt waren, folgte ein persönliches Klinkenputzen. Der Bürgermeister setzte sich aufs Rad und klapperte weitere Interessenten für einen Anschluss ab. Sogar im benachbarten Has selbrock (SG Dörpen) sei er erfolgreich gewesen, sagt Hoppe. „Eine so hohe Quote in so kurzer Zeit hatten wir noch nie“, schwärmt EWE-Kommunalbetreuer Gerhard Niemann. Für Samtgemeindebürgermeister Weber ist das zugleich ein Indiz dafür, „wie groß das Notstandsgebiet hier war“.
Niemann zufolge können insgesamt knapp 190 Haushalte in Sustrum-Moor von dem anstehenden Ausbau des Glasfasernetzes profitieren. In den vergangenen drei Jahren habe EWE-Tel über Fördergelder und eigene Investitionen Breitband-Internet für mehr als 3600 Haushalte in der Samtgemeinde Lathen ermöglicht. Laut Weber herrschen fast überall in der SG beste Voraussetzungen für schnelles Internet. Lediglich in den Außenbereichen blieben bis auf Weiteres Funklösungen gefragt. Hoppe zufolge ist die Breitbandversorgung für die Entwicklung einer Gemeinde unabdingbar – sowohl in gewerblicher als auch in privater Hinsicht. (Ems-Zeitung vom 24.06.2013, Gerd Schade)