Die Bundesgesellschaft für Endlagersuche (BGE) hat am gestrigen Tag einen weiteren Arbeitsstand zur Endlagersuche in Deutschland veröffentlicht. Bundesweit wurden zahlreiche bislang ausgewiesene Teilgebiete weiter untersucht und in verschiedene Gebietskategorien eingeordnet. Im Vorfeld war bereits bekannt geworden, dass ein Teil der bisherigen Teilgebiete möglicherweise als ungeeignet (Kategorie D) oder gering geeignet (Kategorie C) herabgestuft werden könnte. Dies führte auch in der Samtgemeinde Lathen zu großer Aufmerksamkeit und regem Medieninteresse, unter anderem des NDR, der vor dem Rathaus über die Veröffentlichung in Funk und Fernsehen berichtete.

Seit Jahrzehnten stehen insbesondere die beiden Salzstöcke Wahn und Lathen im Fokus möglicher Standortprüfungen für ein Atommüll-Endlager. Entsprechend groß ist die regionale Bedeutung dieser Ergebnisse.

Sechs Teilgebiete betroffen – nur zwei bewertet

Die Samtgemeinde Lathen ist derzeit in sechs Teilgebiete involviert. Neben den zentralen Salzstöcken Wahn und Lathen gibt es vier weitere Teilgebiete, die bisher – bspw. aufgrund ihrer enormen Größe – kaum lokal im Fokus standen.

Im jüngsten Arbeitsstand wurden dabei nur zwei dieser Teilgebiete, das Teilgebiet Nr. 007 „Unterkreide“ und das Teilgebiet Nr. 077 „Malm-Salinar“, neu bewertet und klassifiziert. Diese betreffen vor allem die südlichen Mitgliedsgemeinden, darunter Ober- und Niederlangen, sowie einen südlichen Teil der Gemeinde Renkenberge. Die dortigen Flächen im Bereich der Samtgemeinde wurden zum allergrößten Teil in die Kategorie C („weniger geeignet“) eingestuft. Dies stellt einen kleinen Teilerfolg für diese Bereiche dar, ohne jedoch die Situation in den Salzstöcken zu verändern.

Die Salzstöcke Wahn und Lathen wurden nämlich im aktuellen Arbeitsstand – entgegen aller positiven Hoffnungen – noch nicht klassifiziert. Die Untersuchungen laufen weiter, sodass beide Teilgebiete weiterhin im Verfahren verbleiben. Ein abschließendes Ergebnis ist daher noch nicht absehbar.

Beteiligte Behörden und Entscheidungsweg

Die BGE erstellt lediglich wissenschaftliche Vorschläge und Bewertungen, die als Grundlage für die nächste Verfahrensstufe dienen. Die Entscheidung darüber, welche Regionen künftig als Standortregionen übertägig erkundet werden, trifft – nach erneuter Überprüfung durch das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) – letztlich der Deutsche Bundestag. Die endgültigen Standortregionen sollen dabei frühestens bis Ende 2027 festgelegt werden.

Ausblick

Bis zur Festlegung der Standortregionen bleibt für die Samtgemeinde Lathen insbesondere die Situation bei den Salzstöcken Wahn und Lathen offen. Die Samtgemeinde Lathen wie auch der Verein „Kein Atommüllendlager im Emsland e. V.“ werden den Prozess weiterhin eng begleiten und die Bevölkerung transparent informieren.

BGE Endlagersuche Navigator: https://navigator.bge.de/phase-i-schritt-2/der-weg-zu-den-standortregionen

 

Einige Mitglieder des Vereins "Kein Atommüllendlager im Emsland e. V." sowie Samtgemeindebürgermeister Helmut Wilkens (links) auf dem Erna-de-Vries-Platz in Lathen.

Einige Mitglieder des Vereins „Kein Atommüllendlager im Emsland e. V.“ sowie Samtgemeindebürgermeister Helmut Wilkens (links) auf dem Erna-de-Vries-Platz in Lathen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Samtgemeindebürgermeister Helmut Wilkens im Interview mit Joop Wösten vom NDR.

Samtgemeindebürgermeister Helmut Wilkens im Interview mit Joop Wösten vom NDR.

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