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Die Samtgemeinde (SG) Lathen ist bei ihrem Bestreben um eine hochwasserfreie Anbindung der linksemsischen Gebiete über die Landesstraße 53 zwischen Niederlangen und Lathen einen Schritt weiter. Nach Prüfung einer Machbarkeitsstudie hat das Wirtschafts- und Verkehrsministerium in Hannover der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr jetzt den Planungsauftrag über einen Neubau der L 53 erteilt.
„Wir hoffen, dass sich die neue Landesregierung an die Zusagen hält“, setzt SG-Bürgermeister Karl-Heinz Weber (CDU) darauf, dass auch Rot-Grün zu dem Millionenprojekt steht. Die Samtgemeinde werde in Kürze Kontakt mit den zuständigen Stellen aufnehmen. Der damalige Verkehrsminister Jörg Bode (FDP) hatte nach einem Besuch in Lathen vor einem Jahr eine Machbarkeitsstudie bei der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Auftrag gegeben. Die Behörde (Geschäftsbereich Lingen) untersuchte darin zwei mögliche Varianten: Ausbau der bestehenden Trasse oder Neubau nördlich davon, der Niederlangen weiträumig umgeht.
Weber macht deutlich, dass er ebenso wie Behördenleiter Klaus Haberland einen Neubau für die sinnvollste Lösung hält. Unter anderem verspricht sich Weber eine spürbare Entlastung der Ortsdurchfahrt Niederlangen, durch die die L 53 bislang führt und auf der nach den Worten des Verwaltungschefs täglich mehr als 6000 Fahrzeuge rollen – mehr als jedes zehnte davon ein Lkw auf dem Weg zur A 31. Überdies komme eine hochwasserunabhängige Verbindung nicht nur der Samtgemeinde und dem Industriegebiet an der Autobahn zugute, sondern verbessere auch die Anbindung des Hümmlings an die A 31. „Der Neubau der L 53 ist ein großes Projekt für den Samtgemeindeverbund als Wirtschaftsstandort“, fügt Erster SG-Rat Hans Albers hinzu.
Die bei einem Neubau gegenüber einem Ausbau der bisherigen Trasse verbundenen Mehrkosten in Höhe von rund 460 000 Euro wollen sich die SG und der Landkreis Emsland je zur Hälfte teilen. Den Löwenanteil des Projekts, das bei der favorisierten Variante Neubau mit knapp 8,2 Millionen Euro veranschlagt ist, trägt den Planungen zufolge das Land.
Eine vom Ministerium ins Spiel gebrachte dritte Variante (Abstufung der L 53 zu einer kommunalen Straße, hochwasserfreier Ausbau mit Fördermitteln aus dem Entflechtungsgesetz) kam für die SG nicht infrage. „Wir wollen die Landesstraße behalten“, sagt Weber.
Im Zuge des 2,61 Kilometer langen Neubau-Teilstücks sehen die Planungen den Bau von zwei Flutbrücken vor. Das erklärt Weber zufolge die Höhe der Kosten. Die für den Trassenbau notwendigen Grundstücke seien bereits in kommunalem Besitz.
Weber hofft, dass die Planungen so weit voran getrieben werden können, dass die Trasse 2014/15 gebaut werden kann. Dann wäre eine in der SG Lathen seit mehr als 30 Jahren bestehende Herausforderung gemeistert. Begonnen hatte das Hochwasserproblem Anfang der 80er-Jahre, als die seinerzeit sieben vorhandenen Flutbrücken wegen Baufälligkeit abgerissen werden mussten. (Ems-Zeitung vom 28.02.2013, Gerd Schade)