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Offiziell hält sich David McAllister mit Rücksicht auf die CDU Gremien noch bedeckt, doch die Weichen sind gestellt: Der frühere Ministerpräsident soll heute vom Bezirk Elbe-Weser als Kandidat für das Europaparlament vorgeschlagen werden. Unterdessen zeichnet sich im Bezirk Osnabrück-Emsland ein weiterer Bewerber ab: der aus Lathen stammende Jurist Jens Gieseke.
McAllister wollte sich gestern am Rande der Landtagssitzung in Hannover nicht über eine Bewerbung für die Europawahl am 25. Mai 2014 äußern. Er bestätigte aber, dass der Kreisvorstand Cuxhaven und der Vorstand des CDU-Bezirks Elbe/Weser heute im Hotel Bösehof in seinem Heimatort Bad Bederkesa über die Europawahl und die etwaige Nominierung eines Bewerbers beraten wollen.
Es gilt als sicher, dass der 42-jährige Ex-Regierungschef sich dabei zum Kandidaten küren lässt. Es dürfte ihm auch niemand den Platz eins auf der Landesliste streitig machen, die am 30. November in Hannover verabschiedet werden soll.
Aktuell stellt die CDU Niedersachsen im Europapar lament vier Abgeordnete. Hans-Gert Pöttering aus Bad Iburg und Hans-Peter Mayer aus Vechta scheiden aus; Godelieve Quisthoudt-Rowohl (Hildesheim) und Burkhard Balz (Hannover) kandidieren erneut und dürften auf den Listenplätzen zwei und drei eingestuft werden.
Um den aussichtsreichen Platz vier wird ein Duell zwischen den Verbänden Oldenburg mit dem Kandidaten Stefan Gerold und Osnabrück-Emsland erwartet, wo Pötterings Sohn Benedikt von der Jungen Union ins Rennen geschickt wurde.
Doch der bekommt nun offenkundig Konkurrenz. Die Emsland-CDU berät morgen darüber, Jens Gieseke als Bewerber aufzubieten. Das bestätigte CDU-Dachverbandsvorsitzender Bernd-Carsten Hiebing gestern unserer Zeitung.
Gieseke, Sohn des früheren Lathener Bürgermeisters, ist derzeit Leiter des Brüsseler Verbindungsbüros der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV). Der Rechtsanwalt, der auch bereits in anderen Funktionen am Hauptsitz der Europäischen Union tätig war, gilt in Brüssel als sehr gut vernetzt. Wenn die Emsland-CDU Gieseke ins Rennen schickt, könnte es im Bezirk am 22. Juni zu einer Kampfabstimmung kommen.
Mit einem Wechsel von McAllister ins Europaparlament sind für die niedersächsische CDU womöglich weiterreichende Folgen verbunden. Auf jeden Fall gäbe es Bewegung in der Nachrückerfrage im Landtag: Den ersten Zugriff auf das frei werdende Mandat hätte die frühere Sozialministerin Aygül Özkan.
Direkt hinter ihr auf der Warteliste steht Ex-Kultusminister Bernd Althusmann. Einige CDU-Mitglieder sehen ihn bereits als potenziellen Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2018 und wünschen eine beschleunigte Rückkehr des 46-jährigen Lüneburgers in das Parlament.
Althusmann, so wird spekuliert, könnte dann zur Mitte der Legislaturperiode den amtierenden Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion, Björn Thümler, bei den turnusmäßigen Neuwahlen des Fraktionsvorstandes beerben und sich in dieser Funktion als Herausforderer von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) profilieren. (Ems-Zeitung vom 31.05.2013, Hans Brinkmann)