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Der Blick in das Archiv der Ems-Zeitung ist wie eine kleine Zeitreise. Unser Autor Hermann-Josef Döbber hat diese Reise unternommen. Er berichtet heute unter anderem über ein Treffen in Lathen, bei dem es vor 100 Jahren zum wiederholten Male um den Bau einer Emsbrücke ging.
Vor 50 Jahren
Aschendorfermoor, 25. Oktober 1963: Die nach dem Ersten Weltkrieg errichtete Kriegergedächtnisklause war durch übergroßen Salpetergehalt des Mauerwerkes so schadhaft geworden, dass eine Wiederherstellung nicht möglich war. Da auch der Standort nicht mehr geeignet war, hat eine Versammlung der Schulgemeinde in Verbindung mit dem MGV Aschendorfermoor den Beschluss gefasst, das früher unter großen Opfern errichtete Bauwerk zu beseitigen und dafür an einer günstigeren Stelle ein Wegkreuz zu errichten, das den Opfern zweier Weltkriege gewidmet werden soll. Die Einweihung wird wahrscheinlich am 10. November erfolgen.
Walchum, 29. Oktober 1963: Im sogenannten Tannensande wurde eine Ödfläche erschlossen, die der Bebauung mit insgesamt 44 Neubauten dienen soll. Die einzelnen Grundstücke sind zwischen 800 und 2000 Quadratmeter groß.
Vor 75 Jahren
Papenburg, 25. Oktober 1938: Ab Ostern 1939 wird die Hindenburgschule (heute Gymnasium) in eine staatliche Oberschule in Aufbauform umgewandelt. Da noch zwei Jahrgänge des Realgymnasiums vorhanden sind, laufen diese bis Ostern 1940 weiter, d. h., die Letzten legen Ostern 1940 ihre Abiturientenprüfung ab. Somit wird ab Ostern der Staat die Finanzierung der Oberschule übernehmen, dem damit auch alle Rechte, wie Stellenbesetzung usw. übertragen werden.
Studiendirektor Rudolf Knoke wurde als Leiter einer Vollanstalt zum Oberstudiendirektor ernannt.
Ober-/Niederlangen, 25. Oktober 1938: In diesen Tagen traf für die Gemeinden Ober- und Niederlangen der Grundstock zur Volksbücherei ein. Er umfasst nicht weniger als 100 Bände. Die Bücherei wird in der Schule untergebracht. Mit der ehrenamtlichen Leitung wurde der Lehrer Unland beauftragt.
Heede, 28. Oktober 1938: Bereits vor längerer Zeit hatte der Kirchenvorstand eine neue Glocke bei der Glockengießerei in Gescher bei Coesfeld bestellt, da die Kirche bis jetzt nur zwei Glocken ihr Eigen nennen konnte. Die neue Glocke traf nun am Mittwoch hier ein und wurde unter fachkundiger Hand im Glockenturm eingebaut.
Umfangreiche Erneuerungsarbeiten mussten aber vorher noch vorgenommen werden, denn auch der alte, morsche Glockenstuhl war für die neue Glocke, es handelt sich um die größte der jetzigen drei Glocken, zu schwach, sodass ein neuer Stuhl eingebaut werden musste. Zum ersten Mal erklangen am Freitagabend die drei Glocken gegen 7 Uhr abends gemeinsam.
Börger, 29. Oktober 1938: Am Sonntag feiern die Eheleute Schenkwirt und Bauer Nikolaus Sievers und Frau Helena, geb. Bruns, das Fest der goldenen Hochzeit. Der Jubilar wurde am 18. September 1861 in Börger und seine Ehefrau am 6. Dezember 1859 in Wippingen geboren. Der Jubilar bekleidete sehr viele Ehrenämter. Er war Mitglied der Kanalkommission und erst Kommandeur, später langjähriger Oberst im Schützenverein. Die Wirtschaft des Jubilars gilt als älteste des Ortes. Hier war in früheren Jahren der Treffpunkt der Händler und Käufer. Bis zum 1. April 1915 versah der Jubilar auch noch das Amt als Schlagbaumhebestellenleiter. Die Einnahmen wurden für die Straßenunterhaltung verwendet.
Vor 100 Jahren
Lathen, 26. Oktober 1913: Endlich soll ein langgehegter Wunsch unserer Pfarrgemeinde in Erfüllung gehen, nämlich die Einführung des vierzigstündigen Gebetes. Dasselbe wird in den Tagen vom 16. bis 19. November abgehalten.
Lathen, 28. Oktober 1913: Am Freitag, 24. Oktober, waren hier abermals höhere Regierungsbeamte aus Berlin und Münster anwesend zur nochmaligen Prüfung des Bedürfnisses in der Emsbrückenbaufrage. Nach Beendigung der Besprechung, zu der Gemeindevorsteher und mehrere Herren des Gemeindeausschusses erschienen waren, fuhren die Regierungsbeamten mit einem Regierungsdampfer nach Steinbild. Welches das Ergebnis dieser erneuten Prüfung der Brückenbauangelegenheit sein wird, muss abgewartet werden, jedenfalls kann von einer Bestreitung der Bedürfnisfrage keine Rede mehr sein. Wie bekannt wird, hat man nunmehr vonseiten der Prüfungskommission das Bedürfnis rundweg anerkannt. Damit ist den interessierten Gemeinden natürlich allein nicht gedient. Sie wollen und müssen eine Brücke haben. Darauf kommt es an. Die Gemeinden sind zu großen Opfern bereit, aber die Regierung muss die Brücke bauen und das übrige dazugeben, was die Gemeinden nicht können. Nur dann kann das Ziel, eine feste Emsbrücke und keine Verbesserung der Fährgelegenheit– die nützt so gut wie nichts – erreicht werden. Jetzt endlich muss die Brücke gebaut werden, was eigentlich bei Erbauung des Dortmund-Ems-Kanals hätte geschehen müssen.
Da der verehrte Abgeordnete des hiesigen Landtagswahlkreises demnächst in unseren Kreis kommt, dürfte es zweckmäßig sein, wenn dieser gebeten würde, in der Brückenbaugelegenheit nach hier zu kommen, damit er sich an Ort und Stelle zu orientieren Gelegenheit hat. Herr Landgerichtsrat von dem Hagen hat bereits wiederholt in der Brückenbausache bewiesen, dass er gern bereit ist, zur Erreichung des Zieles energisch mitzuarbeiten; es ist daher auch mit Sicherheit anzunehmen, dass er einer Einladung gern Folge leisten wird. Leicht wird die Arbeit nicht sein, bis unser aller Wunsch erfüllt ist, aber das Ziel ist auch Mühe und Arbeit wert. (Ems-Zeitung vom 26.10.2013, Papenburg, bb)