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Der Landkreis Emsland schließt das Raumordnungsverfahren zur 380-kV-Höchstspannungsleitung von Heede in Richtung Niederrhein ab. Dies hat der Kreistag am Montag mit großer Mehrheit beschlossen.
Damit wird der ein Kilometer breite Korridor festgelegt, in dem später die Leitungen verlaufen dürfen. Jetzt sind die Vorhabenträger tennet und amprion am Zug. Sie müssen im Rahmen eines Planfeststellungsverfahrens die exakte Trasse gesetzlich durchbringen.
Der Kreistag beauftragt zudem die Kreisverwaltung, „alle Möglichkeiten zu nutzen, den Umfang weiterer Netzausbaumaßnahmen im Emsland auf das geringste Maß zu reduzieren“. Zudem fordert der Kreistag eine vollständige Erdverkabelung von den Offshore-Windparks bis zu den Lastzentren in West- und Süddeutschland.
Während der öffentlichen Sitzung vor rund 20 Zuhörern versprach Landrat Reinhard Winter: „Wir versuchen auch bereits bei dieser Trasse das Maximale auch für die Erdverkabelung herauszuholen.“ Kreisbaurat Dirk Kopmeyer sagte, dass seine Mitarbeiter alle möglichen Varianten „bis zum Exzess“ geprüft hätten. Die jetzige Trasse sei aus einem langen Abwägungsprozess heraus als die verträglichste entwickelt worden. Er zweifelte an, dass es den Netzbetreibern tennet und amprion gelingen wird, die Leitung bis zum Jahr 2015 zu realisieren.
Landrat Winter ergänzte, dass die Kreisverwaltung bereits im Mai 2011 mit dem Raumordnungsverfahren gestartet sei. Es habe in den Folgemonaten gleich sechs öffentliche Bürgerversammlungen gegeben. Zudem habe der Kreisentwicklungsausschuss dieses Thema in zwei öffentlichen Sitzungen behandelt. Auf diesem Wege habe man eine sehr große Transparenz erzielt. Aber auch in vielen Fachgesprächen mit den betroffenen Kommunen wie Lingen, Twist, Geeste und Meppen habe der Landkreis die verschiedenen Varianten immer wieder durchgespielt.
Dabei erinnerte Winter daran, dass die Trasse Heede-Niederrhein bereits vor Jahren im Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) gesetzlich verankert wurde und umgesetzt werden muss. Kreisbaurat Kopmeyer ergänzte, dass auf landes- und bundespolitischer Ebene noch vieles in der Schwebe sei. Niemand könne exakt sagen, ob und wie viele weitere Leitungstrassen noch notwendig sind.
Der Landrat machte aber auch klar: „Der Landkreis steht zur Energiewende.“ Weitere Freileitungen würden die Emsländer jedoch nicht akzeptieren. (Ems-Zeitung vom 06.11.2012, Hermann-Josef Mammes)

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