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Mit dem 225-jährigen Bestehen des Ortsteils Neusustrum steht der Gemeinde Sustrum jetzt ein ganz besonderes Ereignis ins Haus. Gefeiert wird das Jubiläum der 1788 als Moorkolonie gegründeten Ortschaft an insgesamt drei Festtagen, vom 28. bis zum 30 Juni, auf dem Festplatz am Jugendheim.
Für den runden Geburtstag hat sich Neusustrum ordentlich herausgeputzt. So zieren nicht nur Blumen, prächtige Beete und Bögen die Straßen. Mit besonderen Aktionen haben sich auch die insgesamt acht Fahnengruppen des Ortsteils an verschiedenen Punkten Neusustrums verewigt. Ein Beispiel hierfür findet sich an der Schmiedestraße, wo in Erinnerung an die „Olde Schmäe“ die hier einst stand, ein Unterstand für Radfahrer und Spaziergänger errichtet wurde. „Die ganze Dorfgemeinschaft hat sich richtig reingehängt. Hier wurde etwas Schönes für die Nachwelt geschaffen“, freut sich Bürgermeister Heinz-Hermann Hoppe.
Während bereits anlässlich des 200-jährigen Jubiläums eine umfassende Ortschronik aufgelegt wurde, erscheint pünktlich zum aktuellen Wiegenfest ein 18-Monats-Kalender, in dem die wichtigsten Ereignisse der letzten 25 Jahre in Schrift und Bild festgehalten wurden. Die Chronik aus dem Jahr 1988 befasst sich indes auch mit der Entstehung des Ortes. Initiiert wurde die Kultivierung und Besiedlung des zur alten Markengemeinde Sustrum gehörenden Moorgebietes vom Fürstbischof Maximilian Franz von Münster. Sehr zum Verdruss der Alteingesessenen, die die Moore keineswegs als herrenlose Freiräume sahen und sich in ihren Eigentumsrechten beschnitten fühlten. Nach zähen, etwa sechs Monate andauernden Verhandlungen, konnte im Juni 1788 eine Einigung erzielt werden, sodass die Geburtsstunde der Kolonie mit der Zuweisung der ersten von insgesamt 12 Plaatzen (Siedlerstellen) im August 1788 schlug. Die Pioniere in Neusustrum und ihre Nachfahren fristeten inmitten der unkultivierten Moorlandschaft und ohne befestigte Wege zunächst ein karges Dasein. Als Hauptnahrungsmittel dienten Buchweizen und Kartoffeln. Besserung trat erst um das Jahr 1829 ein, als östlich des Ortes für den Roggenanbau geeignete Flächen zugekauft wurden. Einen bedeutenden Einschnitt markierte das Jahr 1973, in dem die bis dato eigenständige Gemeinde im Zuge der Gebietsreform der Gemeinde Sustrum zugeschlagen wurde.
Den Auftakt des dreitägigen Festaktes bildet am Freitag um 15 Uhr ein Seniorennachmittag. Mit einem Gottesdienst, der um 9.30 Uhr auf dem Festplatz beginnt, und anschließendem Kommers wird der zweite Festtag eingeläutet. Festredner Christof Haverkamp, ein leitender Redakteur der Neuen Osnabrücker Zeitung, wird Rückschau auf die Geschichte Neusustrums halten. Ab 13 Uhr beginnt das „bunte Treiben“ auf dem Festplatz mit Aktionen für kleine und große Festgäste. Umrahmt wird der Nachmittag durch Auftritte der Tanzgruppen „Neerlangener Dancers“ und „Neisustrumer Holskendanzers“ sowie der Blaskapelle Neusustrum.
Um 20 Uhr fällt schließlich der Startschuss für den Höhepunkt der Feierlichkeiten: das große Open-Air-Jubiläumsfest mit Auftritten der BigBand „Headless“ sowie der polnischen Tanzgruppe „Perla Warmii“. Am Sonntag soll das dreitägige Festaufkommen bei einem Frühshoppen um 11 Uhr in entspannter Atmosphäre ausklingen. (Ems-Zeitung vom 26.06.2013, Anna Neusustrum)