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Die Leistungen der vor zehn Jahren gegründeten Ausgleichskasse für den Wegebau in Renkenberge können sich sehen lassen. Darin waren sich die Gesellschafter und Bürgermeister Heiner Bojer (CDU) auf der Generalversammlung einig.
Wenn die beiden im kommenden Jahr geplanten Maßnahmen abgeschlossen sind, belaufen sich die Gesamtinvestitionen in die Erhaltung der Wirtschaftswege und Gemeindestraßen auf rund 740 000 Euro.
Der Vorsitzende der Gesellschaft bürgerlichen Rechts, Hermann Kaiser, sprach von einer Solidargemeinschaft, ohne die es in der rund 700 Einwohner zählenden Kommune niemals möglich gewesen wäre, bislang neun Kilometer Straßen auszubauen, „ohne Streit und ohne, dass jemand zu stark belastet wird“.
Die zurzeit 137 Mitglieder zahlen einen jährlichen Beitrag in die Kasse ein, der sich nach der Größe der Grundstücke richtet. Bei landwirtschaftlichen Flächen sind es pro Hektar 7,50 Euro, für Brach- und Forstflächen 4 Euro und für das Hofgrundstück bis zu einem halben Hektar 30 Euro. Die direkten Anlieger einer auszubauenden Straße zahlen einmalig 100 Euro. Bei innerörtlichen Straßen werden 30 Euro pro Haushalt und 250 Euro Einmalzahlung fällig. Pro Jahr kann die Kasse damit über Einnahmen in Höhe von rund 8500 Euro verfügen.
Mit diesem System ist es nach Angaben von Bürgermeister Bojer gelungen, den finanziellen Aufwand für die Bürger in Grenzen zu halten, da sich alle Gesellschaftsmitglieder solidarisch an den Kosten beteiligt haben. „Ohne die Kasse wären in einigen Fällen Anliegerbeiträge von 5000 Euro und aufwärts fällig geworden“, so der Bürgermeister.
Bis jetzt sind Eigentümer von 90 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen und etwa 70 Prozent der Eigenheimbesitzer beigetreten. „Das ist eine gute Quote, sie könnte aber durchaus noch höher sein“, so Bojer. Er appellierte zusammen mit dem Vorsitzenden Kaiser an die noch Außenstehenden, sich der Gesellschaft anzuschließen. 30 Euro im Jahr seien ein kleiner Beitrag für eine Sache, die der ganzen Gemeinde zugute komme.
Der Bürgermeister erinnerte daran, dass es zu den Pflichtaufgaben der Kommune gehöre, die Straßen in gutem Zustand zu halten. Zwar sei es gelungen, für die Baumaßnahmen Fördermittel in Höhe von durchschnittlich 50 Prozent der Kosten einzuwerben. Die andere Hälfte hätte die Gemeinde aber nicht ohne Weiteres schultern können. Deshalb sei die Ausgleichskasse, die ein Viertel der Investitionen übernommen habe, „ein echter Glücksfall“ für Renkenberge. „Wir mussten uns als finanzschwache Kommune selbst helfen, und das haben wir getan“, so Bojer. (Ems-Zeitung vom 24.11.2012, ys Renkenberge)