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Beim Holzheizkraftwerk in Lathen trafen sich (von links) Femke Hoekstra, Winfried Rijssenbeek, Seydou Niang, Jean-Luc Farinet, Jean-Michel Medoc, Bernhard Hoppe, Maurice Kamaté, Karl-Heinz Weber und Daniela Köttker. Foto: privat

Beim Holzheizkraftwerk in Lathen trafen sich (von links) Femke Hoekstra, Winfried Rijssenbeek, Seydou Niang, Jean-Luc Farinet, Jean-Michel Medoc, Bernhard Hoppe, Maurice Kamaté, Karl-Heinz Weber und Daniela Köttker. Foto: privat

Lathen. Die RUAF-Stiftung (Ressourcen-Zentrum für urbane Landwirtschaft und Nahrungssicherheit) aus Leusden in den Niederlanden hat mit Projektpartnern aus Frankreich, dem Senegal und Mali das Bioenergiedorf Lathen besucht.

Samtgemeindebürgermeister Karl-Heinz Weber begrüßte mit Bernhard Hoppe vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Lathen die Gäste beim Solarpark Niederlangen. Dieser ist mit dem Windpark, den Biogasanlagen und dem Holzheizkraftwerk Kernstück der Erneuerbare-Energien-Initiative in Lathen.

Im Solarpark sind 16644 Module installiert mit einer Leistung von rund 3,1 Megawatt (MW). Im laufenden Jahr werden dort voraussichtlich 2,8 Millionen Kilowattstunden (kWh) elektrische Energie erzeugt, die ausreichen, um 500 Haushalte zu versorgen. Weber machte deutlich, dass die afrikanischen Gäste sicherlich einen solchen Solarpark wegen der klimatischen Bedingungen noch effizienter betreiben könnten.

Der Visite der repowerten Windkraftanlagen in Nieder- und Oberlangen schloss sich ein Besuch im Holzheizkraftwerk in Lathen an. Dort werden die erzeugte Wärme und die Lieferungen aus den Biogasanlagen zusammengeführt und in das Nahwärmenetz eingespeist. An das Netz sind mittlerweile alle öffentlichen Gebäude in Lathen und mehr als 700 Haushalte angeschlossen.

Die in der Samtgemeinde Lathen erzeugte elektrische Energie führe mittlerweile zu einer Abdeckungsquote von über 200 Prozent des Eigenverbrauchs, so Weber. Er hob die gute Zusammenarbeit in der Klimaschutzinitiative Hümmling hervor, in der die Samtgemeinden Nordhümmling, Werlte, Sögel und Lathen eng kooperieren. Neben den Aspekten der umweltschonenden Energieversorgung mit Elektrizität und Wärme gelte es auch, die Erfolge zu wirtschaftlicher Entwicklung und touristischer Attraktivität zu nutzen.

Die Stiftung RUAF unterstützt mit dem französischen Forschungszentrum CIRAD, das internationale Fragen von Landwirtschaft und Entwicklung bearbeitet, das europäische Projekt WABEF (West Afrika Bioabfälle für Energie und Dünger). Nicht nur die Gäste aus Afrika, sondern auch die Vertreter der RUAF und der CIRAD zeigten sich überrascht von den Erfolgen, die auch in kleineren Einheiten möglich seien. Es werden gute Ansätze gesehen, diese Chancen auch für die Entwicklung in Afrika zu nutzen. Winfried Rijssenbeek (RUAF) sieht zudem auch interessante Aspekte, niederländische Gemeinden mit dem Lathener Modell vertraut zu machen, um so auch zu einer autarken Versorgung zu kommen.

Quelle: http://www.noz.de/lokales/lathen/artikel/509815/internationales-interesse-an-lathener-energiekonzept