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Man muss sich vor dem Zubettgehen künftig wohl eine unruhige Nacht wünschen – jedenfalls dann, wenn die Idee von 16 Schülern aus den achten Klassen der Haupt- und Realschule Lathen Anwendung finden sollte. Sie haben zwei Konzepte dafür entworfen, wie sich beim Schlafen entstehende Energie in Strom umwandeln lässt. Eines davon nutzt die Energie, die entsteht, wenn man sich im Schlaf dreht.
Das zweite Konzept setzt laut dem pensionierten Lehrer Theodor Kappenberg, der im zweiten Halbjahr vertretungsweise für Sabine Bertschik den Wahlpflichtkurs betreut hat, auf die Wärme. Mit ihren Ideen und einem Modell werden die Schüler auf der IdeenExpo vom 24. August bis 1. September in Hannover vertreten sein. Sie haben sich im Wettbewerb „Ideenfang: Erfinden – Entdecken – Entwickeln“ ins Finale vorgearbeitet.
Am Anfang stand zunächst die Idee: Der Mensch dreht sich im Schlaf immer wieder hin und her. Dabei wird Energie frei, die man irgendwie in Strom umwandeln und so auch nutzen könnte. Laut Kappenberg sind die Schüler nach einer Vielzahl von Versuchen schließlich dazu gekommen, zwei Wärmflaschen miteinander zu verbinden und eine kleine Turbine dazwischen zu schalten. Das Ganze unter der Matratze platziert, führt dazu, dass dann, wenn sich der Schlafende dreht, Wasser hin und her fließt, die Turbine antreibt und diese dann Strom produziert.
Die zweite Projektgruppe stellte indes daheim fest, dass unter der Bettdecke in der Regel mollige 31 bis 34 Grad Celsius herrschen. Im Zimmer selbst dagegen zwischen 16 und 20 Grad Celsius. „Eine Differenz von zehn Grad reicht, um mithilfe eines Peltierelements die Wärme in Strom umwandeln zu können“, erklärt Lehrer Kappenberg den technischen Ansatz. Mit gerade mal zwei Elementen von nur dreimal drei Zentimeter Fläche und vier Millimeter Dicke sei es den Schülern gelungen, gleich zwölf kleine Elektromotoren anzutreiben. „Damit waren auch die ,Lathener Heinzelmännchen‘ geboren“, so Kappenberg. Zur IdeenExpo wird ein Haus voll von diesen kleinen Handwerkern mit „Schlafstrom“ angetrieben. Zum Zwecke der Anschaulichkeit allerdings durch die Turbinen-Technik.
Kappenberg ist voller Stolz auf die Schüler. Die waren derart Feuer und Flamme für ihr Projekt, dass sie sich mitunter auch nach dem Unterricht trafen, um an ihren Ideen weiterzuarbeiten. „Das ist Schule, wie wir sie noch öfter machen müssten.“ (Ems-Zeitung vom 20.06.2013, Hermann Hinrichs)