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38 Jahre im Lathener Rathaus, davon acht als gewählter Erster Samtgemeinderat: „Ich glaube, das ist genug“, sagt Hans Albers. Der 61-jährige gelernte Bürokaufmann und Diplom-Verwaltungswirt geht am kommenden Freitag in den Ruhestand.
Er verlässt seinen Posten „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“. Die Arbeit habe ihm trotz des großen zeitlichen Aufwands immer Spaß gemacht, nicht zuletzt wegen des guten Betriebsklimas im Rathaus. Zu seinem „Chef“, Samtgemeindebürgermeister Karl-Heinz Weber, hat sich nach eigener Aussage in all den Jahren ein „freundschaftlich-kollegiales Verhältnis“ entwickelt.
Das lag natürlich auch an den zahlreichen Projekten, die beide im Zusammenspiel auf den Weg gebracht haben. Zu den Highlights zählt Albers die Entwicklung des Industrieparks an der A 31 mit zurzeit 13 Firmen und mehr als 300 Arbeitsplätzen. Viel Zeit hat er in die Schaffung eines 80 Hektar großen Flächenpools für die sechs Mitgliedskommunen der Samtgemeinde investiert. Das La thener Feld dient als ökologischer Ausgleich zum Beispiel für bereits verwirklichte und noch geplante Bau- oder Gewerbegebiete. Mit Blick auf den Umweltschutz ist obendrein am Kapellenmoor graben ein naturbelassenes Naherholungsgebiet mit Aussichtsplattform sowie einer Informations- und Schutzhütte geschaffen worden. Umgesetzt haben Weber und Albers im Konsens mit dem SG-Rat auch die Bauleitplanung zur Regulierung von Tierhaltungsanlagen, den Erhalt der Grundschulen in den Mitgliedsgemeinden und ein mit den fünf Kindergärten abgestimmtes einheitliches Betreuungsangebot.
Besonders engagiert hat sich Albers bei der Einrichtung des Gründerzentrums Emstal im Oktober 2010. Dort werden junge Unternehmer beim Aufbau eines eigenen Betriebes unterstützt. Im Augenblick sind es sieben mit 20 Mitarbeitern. Deren Betreuung ist ihm immer sehr wichtig gewesen. Deshalb will er auch nach seiner Pensionierung als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Die Arbeit als Geschäftsführer des Heimatvereins Aschendorf-Hümmling will Albers ebenfalls fortsetzen. Mehr Zeit wird er sich nehmen für seine Hobbys Radfahren, Tennis und natürlich für die Familie. Seine drei Kinder haben ihn inzwischen zum fünffachen Opa gemacht.
Bei allen Projekten hat sich Albers in seiner Dienstzeit als Leiter des Bauamts von 1981 bis 2005 und anschließend als Erster Samtgemeinderat laut Bürgermeister Weber „als Ideengeber“ ausgezeichnet, der im „Hintergrund wertvolle Detailarbeit“ geleistet habe. Trotzdem hat natürlich nicht alles geklappt. So scheiterte Anfang 2006 der Plan, auf einem rund 80 Hektar großen Areal in der Gemeinde Fresenburg eine Ferienhaussiedlung mit Hotelkomplex und Freizeitangeboten einzurichten.
Zu den bittersten Stunden zählte aber ohne Zweifel für Albers und Weber das Transrapid-Unglück am 22. September 2006 mit 23 Toten und zehn Verletzten. Im Angesicht der Tragödie habe sich allerdings auch gezeigt, wie groß der Zusammenhalt und die Solidarität innerhalb der Samtgemeinde Lathen seien. (Ems-Zeitung vom 02.04.2013, Aloys Schulte)