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Willy Rave ist tot. Er starb am Mittwoch nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 75 Jahren. Unsere Emslandredaktionen im Medienhaus Neue Osnabrücker Zeitung sind tief betroffen und traurig. Rave war 57 Jahre freier Mitarbeiter der Meppener und Lingener Tagespost sowie der Ems-Zeitung. Mit unzähligen Berichten in diesen Ausgaben ist sein Name verbunden.
Willy Rave, in Bockhorst geboren, war eine Institution. Wo immer im Emsland beispielsweise eine kirchliche Veranstaltung stattfand, war sie mit ihm verbunden. In Würdigung seines Engagements auf übergemeindlicher Ebene in Kirche und Gesellschaft verlieh ihm Bischof Franz-Josef Bode 2002 die Diözesanmedaille. Der Oberhirte würdigte den Verstorbenen damals als einen Menschen, der „den Staat durch seine Kompetenz und Wärme mit Menschlichem erfüllt“.
Das Spektrum vor allem der kirchlichen Veranstaltungen, die Rave journalistisch abdeckte, war breit gefächert. Die Ökumene war dem früheren technischen Angestellten dabei ein Herzensanliegen. So ließ er in der von ihm initiierten und betreuten Rubrik „Moment mal“ stets Geistliche aller Konfessionen zu Wort kommen. Wurde irgendwo ein Pfarrer eingeführt oder verabschiedet, eine Grotte eingeweiht oder ein kirchlicher Jugendtreff eröffnet oder eine Generalversammlung einer Kolpingsfamilie abgehalten – stets war Rave zur Stelle, um darüber zu berichten. Seit 1962 gehörte er der Kolpingsfamilie Bockhorst-Neuburlage an, bekam 2009 das Ehrenzeichen des Kolpingwerkes Diözesanverband Osnabrück.
„Sie sind ein moderner Christenverfolger“, sagte Bode damals während der Ehrung schmunzelnd mit Blick auf die unzähligen kirchlichen Veranstaltungen, bei denen man Rave immer wieder begegnete. „Sie bringen das auf den Punkt. Ich habe deshalb großes Vertrauen, wenn Sie da sind“, so der Bischof. Willy Rave, das sei der „kleine Vatikan im Emsland“ gewesen, prägte Bode eine anerkennende Beschreibung für den Verstorbenen.
Vertrauen zu ihm fassten zahlreiche Menschen, zu denen der sportbegeisterte zweifache Vater im Laufe seiner langen journalistischen Tätigkeit im Emsland landauf, landab Kontakt hatte. Für viele war er mehr als ein Berichterstatter: ein Weg begleiter, der gerne einfach „der Willy“ genannt wurde. Unsere Zeitung hat einen großen Sympathieträger verloren. (Ems-Zeitung, 17.05.2013, Carola Alge)