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Für Samtgemeindebürgermeister Karl-Heinz Weber (CDU) hatte das abgelaufene Jahr deutlich mehr Licht als Schatten. Der Industriepark an der A 31 habe sich mit mehr als 300 Arbeitsplätzen „prächtig entwickelt“, die Ortsdurchfahrt Lathen wurde für 1,3 Millionen Euro zurückgebaut und beim Kindergarten Purzelbaum eine zweite Krippengruppe eingerichtet. Sorgen bereitet aber nach wie vor die hohe Verschuldung der Samtgemeinde (SG), die sich zurzeit auf rund 4,8 Millionen Euro beläuft.
Hier muss laut Weber schon ab dem kommenden Jahr der Hebel angesetzt werden, um von den hohen Kosten für Tilgung und Zinsen herunterzukommen. Zwar sind nach seinen Angaben vier von den sechs Mitgliedskommunen der SG schuldenfrei, die Sitzgemeinde Lathen drücken aber Verbindlichkeiten in Höhe von rund 2,6 Millionen Euro. Hinzu kommt, dass für 2012 mit einem dramatischen Einbruch bei den Gewerbesteuereinnahmen (minus 900 000 Euro) zu rechnen ist.
Nach den Großinvestitionen der vergangenen Jahre in Schulen und Kindergärten steht 2013 noch die Einrichtung einer zweiten Krippegruppe in der Kita St. Vitus an. Mit den neuen 15 Plätzen wird es dann für 61 Prozent der Kinder unter drei Jahren ein Betreuungsangebot geben. „Damit können wir uns wirklich sehen lassen“, so Weber.
Ein herausragendes Projekt ist nach seiner Auffassung der vorgesehene Neubau der Landesstraße 53 zwischen Lathen und Niederlangen. Damit wären die linksemsischen Gebiete der SG endlich hochwasserfrei zu erreichen. Die Kosten von etwa 8,1 Millionen Euro würde das Land übernehmen. Weber: „Wir warten auf den Planungsauftrag des Verkehrsministeriums an die zuständige Landesbehörde, dann könnte der Bau voraussichtlich 2014 beginnen.
Ein gutes Stück vorangekommen ist auch das Nahwärmenetz. Bislang wurden von der Energiegenossenschaft Nahwärme 25 Millionen Euro investiert. 600 Haushalte und eine Vielzahl öffentlicher Gebäude sind inzwischen angeschlossen.
Ungewöhnliche Wege geht die SG auch auf internationalem Parkett. Nach der Partnerschaft mit der Gemeinde Kiwity in Polen wurden Kontakte zur 3,8-Millionen-Me-tropole Baoji in der chinesischen Provinz Shaanxi geknüpft. Zwei Delegationen waren schon in Lathen, über Ostern gab es einen Gegenbesuch im Reich der Mitte. Weber sieht darin durchaus die Chance für eine wirtschaftliche Zusammenarbeit (Stichwort: Industriepark), aber auch für einen kulturellen Austausch im Sinne der Völkerverständigung. Dazu passte auch die Ausstellung mit chinesischer Tuschemalrei im Haus des Gastes. (Ems-Zeitung vom 31.12.2012, Aloys Schulte)