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Die Erschließungsarbeiten im neuen Baugebiet laufen. Von links: Bürgermeister Wolfgang Berger, Gemeindedirektor Karl-Heinz Weber, Georg Tammen (Bauamt) und Hans Brake (Planungsbüro Grote). Foto: Aloys Schulte

Die Erschließungsarbeiten im neuen Baugebiet laufen. Von links: Bürgermeister Wolfgang Berger, Gemeindedirektor Karl-Heinz Weber, Georg Tammen (Bauamt) und Hans Brake (Planungsbüro Grote). Foto: Aloys Schulte

In Lathen stehen ab sofort 45 neue Bauplätze im Bereich „Südlich Dünefehn/Östlich B 70“ zum Verkauf. Den Quadratmeterpreis für die Grundstücke hat der Gemeinderat am Donnerstagabend auf 53,77 Euro festgesetzt. Für Interessenten, die ein Kind im Alter bis zu zehn Jahren haben, wird der Kauf um 5 Euro pro Quadratmeter billiger.
Mit dem Angebot sollen vor allem Familien oder auch Alleinerziehende mit Kindern als Neubürger gewonnen werden. Wie Gemeindedirektor Karl-Heinz Weber sagte, brauchen Lathen und die übrigen Mitgliedskommunen der Samtgemeinde in den kommenden Jahren den Zuzug, um „im Gefüge der umgebenden Nachbargemeinden bestehen zu können“.
Im Grundstückspreis sind alle anfallenden Kosten (Erschließung, Kanalbau etc.) enthalten. Die Größe der Bauplätze reicht von 510 bis 940 Quadratmeter. Nach Angaben von Georg Tammen (Fachbereichsleiter Hoch-und Tiefbau) werden in die Gesamterschließung des Baugebietes 675 000 Euro investiert. Die Arbeiten sollen im Oktober abgeschlossen sein. Es handelt sich um die bisher fünfte Erweiterung eines Areals, auf dem zurzeit schon 110 Immobilien stehen.
Laut Ratsbeschluss wird in dem Baugebiet erstmals auf „Einschränkungen bezüglich der Eigennutzung und Vermietung verzichtet“. Bisher war es so, dass Immobilien zum Beispiel fünf Jahre lang nicht – ganz oder teilweise – vermietet werden konnten. August Kock (CDU) und Ingo Düttmann (SPD/FDP-Gruppe) waren sich einig, dass diese Vorschrift in der heutigen Zeit überholt sei. Die Entwicklung der Einwohnerzahl sei nicht so wie gewünscht. Düttmann: „Wir müssen auch in Lathen dafür sorgen, dass günstiger Mietraum entsteht.“
Ohne Gegenstimme billigte der Rat einen Zuschuss in Höhe von 1500 Euro für die Herausgabe eines neuen Buches über die Lathener Ehrenbürgerin Erna de Vries. Wie der stellvertretende Gemeindedirektor Wilfried Hebbelmann erläuterte, hat Marianne Walther, die in Haren geboren wurde und heute in München lebt, mit zwei weiteren Frauen Interviews mit de Vries geführt. Darin werden der Lebensweg und die Geschichte der jüdischen Familie de Vries nachgezeichnet. Die Kosten für den Druck werden auf rund 3750 Euro veranschlagt, die Auflage soll vorerst bei 400 Exemplaren liegen. Die Gemeinde Lathen wird 50 Bücher zum Preis von je 14 Euro für repräsentative Zwecke erwerben.
Den Beifall aller Ratsmitglieder erntete Bürgermeister Wolfgang Berger (CDU), der am Donnerstag zum letzten Mal eine Sitzung leitete. Er wird bei den Wahlen am 11. September nicht erneut kandieren. Der 70-jährige pensionierte Lehrer gehört dem Gemeindeparlament seit 20 Jahren an, mehr als 13 Jahre lang war er Bürgermeister in Lathen. Nach seinem Ausscheiden aus dem Berufsleben kümmerte er sich um den Aufbau einer Seniorenbetreuung und war maßgeblich an der Einrichtung eines Fahrdienstes für die Kindergärten der Gemeinde beteiligt. Berger: „Ich möchte mich bei allen für den fairen Umgang und die gute Zusammenarbeit bedanken. Ich glaube, wir haben in den vergangenen 20 Jahren eine Menge erreicht.“ (Ems-Zeitung vom 20.08.2011, YS Lathen)