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Bernd Busemann ist der erste Katholik, der erste Emsländer und seit vielen Jahren auch der erste niedersächsische Landtagspräsident im Hannoveraner Leineschloss, der nicht dem Regierungslager angehört. Kurzum: „Wir sind stolz darauf, dass einer von uns gewählt wurde“, fasste es Landrat Reinhard Winter gestern bei einem offiziellen Empfang des Landkreises im Schloss Clemenswerth zusammen.
Busemann war die Rührung anzumerken: „Ich möchte Ihnen die Geschichte meiner Eltern erzählen.“ Denn: „Ich bin nicht nur ein Emsländer, sondern gewissermaßen auch ein Kind der Kreisverwaltung.“ Der Vater, Jahrgang 1918 und gebürtiger Dörpener, hatte das Gymnasium in Papenburg verlassen müssen, weil die Eltern das Schulgeld nicht aufbringen konnten. Nach Lehre, Krieg und Gefangenschaft fand er eine Anstellung im damaligen Landratsamt in Aschendorf. Busemanns Mutter, eine strenggläubige Katholikin, fand nach Schwierigkeiten mit den Nationalsozialisten als Sekretärin des Landrats ebenfalls eine Beschäftigung in der Kreisverwaltung. Die beiden lernten sich kennen, lieben und heirateten schließlich.
Lathens Samtgemeindebürgermeister Karl-Heinz Weber überbrachte die Glückwünsche der Städte und Gemeinden im Kreisgebiet. Er erinnerte daran, dass der Landtagspräsident auch ohne Regierungsbeteiligung die Möglichkeit habe, eigene Themen zu setzen.
Dechant Thomas Burke gratulierte im Namen der Kirchen im Emsland und beschenkte Busemann mit einem handgeschmiedeten Emsland-Kreuz.
Der Einfluss des Emslandes im Präsidenten-Büro ist sogar schon zu schmecken. Zweimal pro Woche nimmt Bernd Busemann ein paar Liter „vom guten Hümmlinger Wasser“ mit nach Hannover, um damit seinen Tee aufzubrühen. (Ems-Zeitung vom 02.03.2013, Stefan Prinz)