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Nach dem Ortskern und den Gewerbegebieten in Lathen, der Ortschaft Lathen-Wahn und den Wohngebieten in der Gemeinde Fresenburg, erhalten nun auch die Wohnbereiche im Süden der Emsgemeinde einen Nahwärmeanschluss. Annähernd 700 Haushalte sind in der vergangenen Woche von der Energiegenossenschaft Nahwärme Emstal auf die geplante Anschlussmöglichkeit hingewiesen und gebeten worden, ihr Interesse dem Ingenieurbüro Hoppe anzuzeigen.
An das Nahwärmenetz sind inzwischen mehr als 650 Haushalte in den Gemeinden Lathen und Fresenburg angeschlossen. Außerdem alle öffentlichen Gebäude, die Kirchen und zahlreiche Industrie und Gewerbebetriebe. Nach Angaben der Genossenschaft wurden im vergangenen Jahr deutlich mehr als 15 Millionen Kilowattstunden (kWh) Wärme abgegeben. Sie wird erzeugt in zwei Biogasanlagen landwirtschaftlicher Betriebe und aus dem Heizkraftwerk der Genossenschaft an der Niederlangener Straße. Hier werden ausschließlich nachwachsende Rohstoffe (Holzhackschnitzel aus Landschaftspflegemaßnahmen und Walddurchforstungen) eingesetzt.
Die Samtgemeinde (SG) Lathen beschäftigt sich zurzeit mit der Erstellung eines Leitbildes Energie, in dem auch die Thematik Wärmeversorgung einen breiten Raum einnimmt. Nach Aussagen von SG-Bügermeister Karl-Heinz Weber (CDU) wird nun mit Ausbau des Netzes ein weiterer Baustein gelegt, der für die Bevölkerung im Süden der Gemeinde die Möglichkeiten der wirtschaftlichen Wärmenutzung ermöglicht.
Wilfried Freerks und Otto Merkers, die Vorstandssprecher der Energiegenossenschaft Nahwärme Emstal, machen darauf aufmerksam, dass der Anschluss auch in dieser Baumaßnahme zu den ursprünglichen Konditionen von 4000 Euro € pro Anschluss zuzüglich des Genossenschaftsanteils von 100 Euro € erstellt werden könne. Der aktuelle Wärmepreis betrage nach wie vor 4,5 Cent/kWh brutto. Ein Grundpreis werde nicht fällig. Zu- und Abschläge für Klein- und Großmengen gibt es ebenfalls nicht. Man müsse allerdings darauf hinweisen, dass dieser Preis nur gehalten werden könne für diejenigen, die sich im Zuge der Gesamtbaumaßnahme anschlössen. Wer sich erst später entscheide, müsse, wie in den anderen Ortsbereichen, ein höheres Eintrittsgeld zahlen.
Auch Lathens Bürgermeisterin Luise Redenius-Heber zeigte sich erfreut von den Ausbauplänen der Genossenschaft. „Ich sehe nicht nur die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile für die Anschlussnehmer, sondern ich stelle auch ein ganz erhebliches Investitionsvolumen fest, das von Betrieben aus unserer Region umgesetzt werden kann.“
Am Rande des Gesprächs im Rathaus stellte Ingenieur Bernhard Hoppe den aktuellen Stand der Planungen für eine Voruntersuchung einer Tiefengeothermieanlage vor. Geplant ist eine Machbarkeitsstudie, um zu klären, ob und wie aus tieferen Erdformationen Wärme zur Strom- und Wärmeerzeugung gewonnen werden kann.
Darüber hinaus wurde über die derzeit laufenden Pilotuntersuchungen zur Umwandlung von Kohlendioxid (CO 2 ) in Methangas berichtet. In einem grenzüberschreitenden Projekt ist hier die Firma Intis (Nachfolgeunternehmen bei der Transrapid-Versuchsanlage) auf dem Weg, eine Anwendungsstudie beim Heizkraftwerk zu initiieren. (Ems-Zeitung vom 09.04.2013, pm Lathen)