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Die im Frühjahr vergangenen Jahres beim Auftakt einer bistumsweiten Aktion als erste „faire Gemeinde“ im Bistum Osnabrück bewertete Kirchengemeinde St. Laurentius Ober-/Niederlangen ist offiziell mit der entsprechenden Urkunde und einer Plakette ausgezeichnet worden.
Im Rahmen eines festlichen Hochamts erläuterte Andrea Schmees vom Pfarrgemeinderat die Hintergründe der Aktion und die Kriterien für den Erwerb der Urkunde. Wie sie ausführte, hat die Bischöfliche Kommission für Mission, Entwicklung und Frieden in der Diözese Osnabrück im Jahre 2011 den Arbeitskreis „Faire Gemeinde“ gebildet. Damit solle ein Zeichen gesetzt werden, um zentrale Fragen rund um die Themenfelder „weltweite Gerechtigkeit“ und „Bewahrung der Schöpfung“ in den Pfarreien im Bistum Osnabrück wieder neu in den Blick zu nehmen. Mehr als eine Milliarde Menschen auf der Erde, so Schmees, lebten am Rande des Existenzminimums; rund 30 000 Menschen stürben täglich an Ursachen, die mit Armut und Hunger in Verbindung gebracht werden könnten. Ungerechte Welthandelsstrukturen gäben den Ländern des Südens keine ausreichende Ernährungssicherheit und verhinderten häufig eine existenz sichernde Produktion, so Schmees.
Mit dem Kauf- und Konsumverhalten in den Pfarreien und den dazugehörenden Einrichtungen könnten wichtige Beiträge zum Schutz der Umwelt und für gerechte globale Lebensbedingungen geleistet werden. „Jede Gemeinde entscheidet durch ihren Einkauf und ihr Umweltverhalten mit darüber, welche Produkte wie hergestellt werden. Sie nimmt darauf Einfluss, ob die Produzenten in den südlichen Ländern einen fairen Preis dafür erhalten, der ihnen
ein würdevolles Leben ermöglicht“, fügte Schmees hinzu.
Im Bistum Osnabrück gibt es eine Vielzahl an Gemeinden, die sich bereits im fairen und ökologischen Bereich engagieren. Für diese Auszeichnung musste auch die Kirchengemeinde eine Selbstverpflichtung eingehen. Sie orientiert sich an sechs fairen und sechs ökologischen Kriterien, wobei mindestens fünf von der Kirchengemeinde, zwei ökologische und drei faire Kriterien oder umgekehrt, eingehalten werden sollten.
Die Pfarrgemeinde St. Laurentius hat sich verpflichtet, drei faire Kriterien und zwei ökologische einzuhalten. Danach werden bei Festen und Veranstaltungen Produkte aus fairem Handel angeboten: Der Missionsförderkreis praktiziert dies bereits seit Jahren. Bei familiären Anlässen sollten fair gehandelte Produkte verschenkt werden. Hier ist die kfd Vorbild. Einmal im Jahr wird eine Veranstaltung zum Thema „Fairer Handel“ durchgeführt. Die Pfarrgemeinde verwendet Mehrweggeschirr und spart durch entsprechende Maßnahmen Energie.
Die Urkunde und die Plakette überreichte Hubert Hoffmann vom Arbeitskreis „Faire Gemeinde im Bistum Osnabrück“. Worte der Anerkennung und des Dankes fand Pfarrer Roy für das Engagement der Pfarrfamilie. (Ems-Zeitung, 27.04.2013, rav Ober-/Niederlangen)