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Das Gewerbe- und Industriegebiet Fresenburg/Lathen soll erweitert werden. Der Bau- und Umweltausschuss der Samtgemeinde (SG) hat sich bei einer Enthaltung für die Änderung des Flächennutzungsplanes ausgesprochen.
Der Leiter des Fachbereiches Planen und Bauen, Hans Liesen, machte in der Sitzung deutlich, dass es vonseiten des Forstamtes Weser-Ems und des Forstamtes Ankum „erhebliche Bedenken“ gegen das Vorhaben gebe. Auf der rund 20 Hektar großen Erweiterungsfläche steht ein rund 30 Jahre alter Waldbestand, der gerodet werden müsste. Vorerst sind etwa fünf Hektar betroffen. „Wir werden aber ausreichende Kompensations- und Aufforstungsmaßnahmen vornehmen lassen“, so Liesen. Dies sei im Rahmen der Bauleitplanung Sache der Gemeinde Fresenburg.
Zurzeit stehen in dem Gewerbegebiet an der Hermann-Kemper-Straße nur noch rund 1,5 Hektar für Neuansiedlungen zu Verfügung. Wegen der dort verlaufenden Stromleitung sei dieses Areal aber „nur schwer zu vermarkten“, so Liesen. Mit der Erweiterung in nordwestlicher Richtung sei der Flächenbedarf für zehn bis 15 Jahre abgedeckt.
Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien soll in der Samtgemeinde Lathen weiter ausgebaut werden. Wie SG-Bürgermeister Karl-Heinz Weber (CDU) mitteilte, liegen drei Bauvoranfragen für ein „Repowering“ der Anlagen in Sustrum vor. Die Betreiber BVT, Wistro und Wesu wollen neue Windräder mit einer Nabenhöhe von rund 138 Metern errichten, etwa 50 Meter mehr als bisher. Zudem sollen statt der vorhandenen 32 Anlagen künftig 39 Strom erzeugen. Damit werde sich die Energiebilanz der SG noch einmal verbessern, so Weber. Es muss aus Sicht des Ausschussmitgliedes und Sus-trumer Bürgermeisters Heinz-Hermann Hoppe (CDU) aber sichergestellt werden, dass sich die Bürger an dem Windpark beteiligen können und vor allem die Grenzwerte für Lärmemissionen eingehalten werden.
Erheblichen Klärungsbedarf sieht der Ausschuss bei der Frage der 380-kV-Stromtrasse durch das Emsland in Richtung Nordrhein-Westfalen. Auch die Samtgemeinde wäre davon betroffen. Weber: „Wir können und wollen die Trasse nicht verhindern, brauchen aber Planungssicherheit vor allem bei der Einhaltung des vorgegebenen Korridors seitens des Netzbetreibers Tennet.“ Laut Kreistagsmitglied Heiner Bojer (CDU) hat Landrat Reinhard Winter klargemacht, dass aus dem rund einen Kilometer breiten Korridor „niemand rauskomme“.
In der Frage Erdverkabelung oder Freileitungen gab es im Ausschuss unterschiedliche Meinungen. Georg Raming-Freesen (CDU) aus Oberlangen und Heinz-Hermann Hoppe sagten, dass die meisten Landwirte inzwischen einer Freileitung den Vorzug gäben. Bei einem Erdkabel müsse wohl ein rund 15 Meter breiter Streifen auf den Feldern unbewirtschaftet bleiben. Niemand könne sagen, was die Wärmeentwicklung oder magnetische Felder für Auswirkungen hätten.
Hans-Georg Schubert (CDU) aus Sustrum warnte davor, auf die Werbekampagne von Tennet für die kostengünstigeren Freileitungen hereinzufallen. Es gebe auch Kabel für Gleichstrom, die keinen 15-Meter-Streifen benötigten. August Kock (CDU) und SG-Bürgermeister Weber hielten dem entgegen, dass Einspeisungen in das Netz nur bei Wechselstromleitungen möglich seien. Es sei jetzt an der Zeit, unabhängige Spezialisten zu den Vor- und Nachteilen der jeweiligen Verkabelungen zu hören. (Ems-Zeitung vom 11.05.2013, ys Lathen)