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Die Samtgemeinde Lathen will sich bei der Energieerzeugung aus nachwachsenden Rohstoffen nicht auf dem Erreichten ausruhen.
Neben dem mit Biomasse betriebenen Nahwärmenetz sowie den Windkraft- und Fotovoltaikanlagen soll künftig auch die Erdwärme genutzt werden. Eine Vorstudie zur sogenannten „Tiefengeothermie“ wird in der nächsten Woche abgeschlossen. Anschließend soll konkret die Machbarkeit des Projektes geprüft werden.
Beim Besuch der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann im Ingenieurbüro Hoppe in Lathen stellte der Diplom-Geologe Detlev Kreutzer das Verfahren vor. Je nach Bodenbeschaffenheit werden Bohrungen bis in eine Tiefe von 2000 bis 4000 Metern durchgeführt. Gesucht wird vor allem nach geeigneten Sandsteinschichten. In diese wird Wasser gepumpt, das die Wärme schließlich an die Oberfläche befördert. Kreutzer: „In etwa 3000 Meter Tiefe können wir mit Temperaturen von 120 Grad Celsius rechnen.“ Die Bohrungen nach Erdwärme ist laut Kreutzer mit dem in der Kritik stehenden Fracking bei Schiefergas nicht vergleichbar. .„Es werden absolut keine Chemikalien eingesetzt“, so der Geologe.
Wie Samtgemeindebürgermeister Karl-Heinz Weber hoffen er und sein Chef Bernhard Hoppe auf Fördergelder des Landes für die anstehende Machbarkeitsstudie. Die Kosten dürften sich auf 250 000 bis 300 000 Euro belaufen. Connemann sagte zu, sich bei ihren Parteifreunden im Landtag, insbesondere bei Bernd Busemann, für eine Unterstützung des Vorhabens einzusetzen.
Die Nutzung von Erdwärme sei nach dem Aufbau des Nahwärmenetzes ein weiteres innovatives Projekt, bei dem das Büro von Bernhard Hoppe die Planung übernehme, lobte die Abgeordnete. „Wenn in Lathen etwas Besonderes passiert, ist Hoppe dabei.“ Es imponiere ihr besonders, dass der Ingenieur nach seinem Studium in Berlin und ersten Berufserfahrungen 2004 zurück in die Heimat gegangen sei und hier aus einem Einmannbetrieb ein Büro mit 15 Angestellten aufgebaut habe.
Die sind laut Hoppe zurzeit auch voll ausgelastet. Aufträge hat die Firma schon aus der Bundeshauptstadt, aus Hamburg, Nordrhein-Westfalen und natürlich Niedersachsen bekommen. Dabei baue sein Unternehmen auf einen im Betrieb selbst ausgebildeten Mitarbeiterstamm. „Wir gehen davon aus, dass wir uns mittel- und langfristig über Fachkräftemangel keine Gedanken machen müssen“, so Hoppe.
Er stellte den Gästen, darunter die Bürgermeister der SG-Mitgliedskommunen, auch gleich die neue Auszubildende Jana Hilling vor. Die 17-Jährige aus Fresenburg hatte am 1. August ihren ersten Arbeitstag. Sie will technische Systemplanerin werden. (Ems-Zeitung vom 02.08.2013, Lathen, ys)