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Die Schülerzahlen gehen Landes- und bundesweit seit Jahren zurück. Das gilt auch für die Samtgemeinde (SG) Lathen insgesamt, nicht aber für die im August 2011 eingeweihte Grundschule Ober-/Niederlangen. Hier hat sich die Zahl der Jungen und Mädchen durch den Zuzug neuer Bürger um zehn auf 99 erhöht.
Die Folge ist, dass die Klassen zwei und vier geteilt und künftig zweizügig unterrichtet werden, da in beiden Klassen jeweils mehr als 28 Kinder angemeldet sind. „Das ist eine gute Nachricht“, sagte SG-Bürgermeister Karl-Heinz Weber im Schulausschuss. Allerdings stelle die neue Situation auch eine Herausforderung dar. Zwei neue Lehrkräfte seien von der Schulbehörde zugesagt, unterrichtet werden soll nach den Plänen der Verwaltung im bisherigen Betreuungs- und im Werkraum. Daher sei es nötig, so Weber, die Fächer Kunst und Werken künftig in Räumen an der Grundschule in Sustrum-Moor anzubieten.
Um die Zahl der „Fahrtage“ möglichst gering zu halten, wird der Unterricht in mehrstündigen Blöcken stattfinden. Das sei zwar nicht ideal, aber durchaus vertretbar, meinte Fachbereichsleiter Wilfried Hebbelmann.
Containerlösung zu teuer
Anita Ludwig (SPD) favorisierte in der Sitzung jedoch eine Unterrichtsverlagerung an die Grundschule in Lathen. Der Fahrtweg sei deutliche kürzer. Ihre Fraktionskollegin Bärbel Funke stellte die Frage, ob nicht die beiden Fächer in einem Container bei der Schule Ober-/Niederlangen unterrichtet werden könnten.
Verwaltungschef Weber wies darauf hin, dass die Räumlichkeiten in Lathen „voll ausgelastet“ seien und eine Containerlösung mit geschätzten Kosten in Höhe von 1000 Euro im Monat deutlich höher seien als der Bustransfer nach Sustrum-Moor.
Die SG wird allerdings zusätzliche Mehrausgaben tragen müssen. Für die Ausstattung der neuen Klassenräume mit einem zusätzlichen interaktiven Smartboard und einer Whiteboardtafel sowie weiteren Einrichtungsgegenständen belaufen sich die Kosten auf rund 12 000 Euro. Der Schulausschuss stimmte dem von der Verwaltung vorgeschlagenen Vorgehen bei zwei Enthaltungen (Ludwig und Funke) zu.
Bei der Ausstattung aller fünf Schulen der SG mit Smartboards ist die Kommune jetzt am Ziel. 53 der elek-tronischen Tafeln stehen zur Verfügung. SG-Bürgermeister Weber rief die Lehrerkollegien auf, die angebotenen Fortbildungen mitzumachen, um das Potenzial der neuen Medien auch in vollem Umfang nutzen zu können.
Eine kleinere Investition wird noch an der Grundschule Fresenburg fällig. Der Kopierer ist defekt, eine Reparatur würde laut Fachbereichsleiter Hebbelmann mit mehr als 1300 Euro zu Buche schlagen, eine Neuanschaffung mit rund 2600 Euro. Deshalb soll mit einer Firma aus Lingen ein „All-In“-Servicevertrag mit einer Laufzeit von fünf Jahren abgeschlossen werden.
Pro Monat werden 71,90 Euro Miete für das Gerät fällig, inklusive Verbrauchsmaterial, regelmäßiger Wartung und Beseitigung von Störungen. Das Papier müsse allerdings extra bezahlt werden, so Hebbelmann. Dennoch sei dies die deutlich kostengünstigere Lösung.
Fortgesetzt werden soll nach dem Willen des Ausschusses der Unterricht in niederländischer Sprache und Kultur an der Grund- und Oberschule Lathen in Zusammenarbeit mit der Stiftung NTC. Dafür muss die SG allerdings einen Zuschuss von 1000 Euro zahlen, da sich statt der von der niederländischen Stiftung geforderten zwölf nur zehn Kinder angemeldet haben.
Auf möglichst viele Teilnehmer hofft SG-Bürgermeister Weber bei dem Projekt „Schülerhaushalt“, das von der Bertelsmann-Stiftung initiiert wurde. Es geht darum, junge Leute an Entscheidungen zu beteiligen, die sie in ihrem unmittelbaren Umfeld betreffen. In Absprache mit dem Schulträger, den Lehrern und Eltern sollen sie die Möglichkeit haben, zum Beispiel bestimmte Anschaffungen aus einem festgelegten Etat in Eigenverantwortung zu tätigen. In Lathen soll der Schülerhaushalt 5000 Euro betragen.
Die Jugendlichen machen Vorschläge, werben bei ihren Mitschülern dafür und stellen sie zur Abstimmung. Dadurch sollen sie frühzeitig und ganz praktisch mit den Abläufen demokratischer Prozesse vertraut gemacht werden. In einigen Wochen soll über den Start des Projektes in Lathen entschieden werden. (Ems-Zeitung vom 14.08.2013, Lathen, ys)