+ 49 (0) 5933 66 0 info@lathen.de
Mi 13° / 11 ° CDo 17° / 12 ° C
0 Artikel

Auf ein Vierteljahrhundert Gleichstellungsarbeit hat die Samtgemeinde Lathen in einer Feierstunde und mit der anschließenden Eröffnung einer Kunstausstellung im Haus des Gastes zurückgeblickt. Samtgemeindebürgermeister Karl-Heinz Weber würdigte in besonderem Maße die Arbeit von Karin Memering, die seit 1996 das Ehrenamt als Gleichstellungsbeauftragte in Lathen innehat.

Memering reiht sich in eine lange Tradition der Gleichstellungsarbeit ein. „Für eine ländliche Gemeinde schon recht frühzeitig, hat der Samtgemeinderat am 10. Oktober 1988 Erika Kleymann im Bürgermodell, also ehrenamtlich, als Frauenbeauftragte bestellt“, blickte Weber zurück. Auf Kleymann sei 1991 Hedwig Huntemann gefolgt, 1996 habe dann Karin Memering das Amt der Gleichstellungsbeauftragten übernommen. „Deine Arbeit leistest du mit viel Erfahrung, Kompetenz und Herzblut“, lobte Marlies Kohne, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Emsland, ihre Amtskollegin. Dennoch sei es noch ein weiter Weg bis zur völligen Gleichstellung. Zustimmend zählte Memering in ihren Dankesworten ihre Arbeitsschwerpunkte auf, die vor allem auf der Bekämpfung jeglicher Gewaltformen, darunter auch sexuelle und psychische, lägen. „Wir müssen die Spirale häuslicher Gewalt durchbrechen“, so die Gleichstellungsbeauftragte. Durch ein gut verzweigtes Netzwerk und die enge Zusammenarbeit mit den Katholischen Landfrauen habe sie vielen Frauen – auch in Gesprächen zwischen Tür und Angel – bereits helfen können. Darüber hinaus forderte Memering konkret, mit wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen die Gleichstellung weiter zu fördern. Dazu gehörten die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, flexible Arbeitszeitmodelle, gleiche Karrierechancen und Löhne.

Für einen abstrakteren Hintergrund sorgte indes die Künstlerin Conny Müscher, deren Werke zur Weiblichkeit in der anschließenden Ausstellungseröffnung präsentiert wurden. „Geschwungene Formulierungen lassen weibliche Schultern, die Hüfte oder den Busen erahnen“, interpretierte Kunsthistorikerin Viola Tallowitz Scharf die Werke, die zu den Öffnungszeiten im Haus des Gastes noch bis zum 18. Dezember zu sehen sind. (Ems-Zeitung vom 23.11.2013, Eva Kleinert)