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Der erste Akt des Stückes Brückenbau an der Schleuse Hilter ist am Freitag im Lathener Hafen über die Bühne gegangen. Dort wurden zwei jeweils 100 Tonnen schwere Stahlüberbauten mit einem Autokran auf einen 55 Meter langen Ponton verladen. Am Samstag folgt der zweite Akt, wenn die beiden Bauteile an der Schleuse eingesetzt werden.
Die Stahlkonstruktionen überspannten früher bei Rheine den Dortmund-Ems-Kanal. Nach dessen Verbreiterung passten sie nicht mehr und wurden vom Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) in Meppen-Holthausen etwa zehn Jahre lang zwischengelagert. Da die Teile noch in gutem Zustand waren, wurde entschieden, sie bei der Schleuse Hilter erneut zu verwenden. Es folgte Ende August vergangenen Jahres der Transport in den Lathener Hafen.
Dort wurden die Bauelemente mit Korrosionsschutz versehen und an den Endstücken verstärkt, wie Thomas Heet von der Bauaufsicht des WSA erläuterte. Die Bauteile sind jeweils 43 Meter lang und rund sechs Meter breit – mit einer vier Meter breiten Fahrbahn. Die Teile werden am Samstag in Hilter zu einer sogenannten Zweifeldbrücke vereinigt. Die Vorbereitungen sind dort inzwischen abgeschlossen. Es wurden die Widerlager an den beiden Ufern und ein Mittelpfeiler gebaut. Die rund zwei Millionen Euro teure Maßnahme ist nötig, weil für die Schleuse in Hilter eine Grundinstandsetzung bevorsteht. Die dort vorhandene Brücke könnte den Baustellenverkehr nicht verkraften. Sie ist zu alt und hat Heet zufolge nicht genügend Tragkraft.
Wenn der Ponton am Samstag in Hilter eintrifft, ist noch einmal Millimeterarbeit gefragt. Mit dem Schwimmkran „Triton“ werden beide Teile auf die Widerlager und den Stützpfeiler in der Mitte aufgelegt. Dort kommen die Brückenteile zusammen und werden verschweißt.
Die jetzige Brücke muss laut Heet für die Arbeiten nur kurzfristig gesperrt werden. Bis zum Abschluss der kompletten Schleusen-Instandsetzung steht sie den Verkehrsteilnehmern weiterhin zur Verfügung. Nach Abschluss der Baumaßnahmen an der Schleuse wird die alte Brücke abgerissen. (Ems-Zeitung vom 08.06.2013, Aloys Schulte)