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Meppen. Die marode Bahnstrecke Lathen–Werlte musste Ende 2011 für den Eisenbahnverkehr gesperrt worden. Aufgrund eines neuen Förderprogramms der Bundesregierung hofft jetzt der Landkreis Emsland, dass die Trasse für 8 864 500 Euro saniert wird.

Bis dahin sind jedoch noch einige bürokratische Hürden zu nehmen. Kreisdezernent Marc-André Burgdorf erläuterte im Kreisentwicklungsausschuss die einzelnen Schritte. Hintergrund der Pläne ist ein neues Förderszenario. So stellt der Bund erstmals insgesamt 25 Millionen Euro zur Sanierung von Bahnstrecken bereit, die nicht von der Deutschen Bahn AG betrieben werden. Tatsächlich unterhält die Emsländische Eisenbahn (EEB) sowohl diese Strecke von Lathen über Sögel nach Werlte als auch die Verbindungen Meppen–Essen und Ocholt–Sedelsberg.

Dabei ist die Bundesförderung an die Bedingung geknüpft, dass auf der Strecke in den vergangenen zwölf Monaten vor Antragstellung Schienengüterverkehre abgewickelt wurden.

Da zwischen Lathen und Werlte jedoch seit 2011 kein Zug mehr unterwegs ist, will der Landkreis die Trasse für 150 000 Euro umgehend notdürftig instand setzen, damit ein „behelfsmäßiger Bahnbetrieb“ möglich wird. Das Land Niedersachsen habe bereits angekündigt, dass es sich mit 35 000 Euro an der Sofortmaßnahme beteiligt.

Wie Burgdorf ergänzte, muss der große Förderantrag bis zum Februar 2014 beim Bund eingehen. Berlin stelle eine Förderung von 50 Prozent der fast neun Millionen in Aussicht. Eine Garantie gebe es jedoch nicht. Weitere 40 Prozent soll das Land Niedersachsen beisteuern. Die Emsländische Eisenbahn müsste dann nur noch 886 450 Euro (zehn Prozent) selbst aufbringen.

Große Tonnagen möglich

Burgdorf sieht darin die große Chance, die Strecke vor der endgültigen Stilllegung zu sanieren. Auf der Strecke Lathen–Werlte seien im Jahr 2010 noch 16 000 Tonnen befördert werden. Gleichwohl lägen aus der Region „Interessenbekundungen“ für den Schienenverkehr vor, die eine jährliche Auslastung von 155 500 Tonnen (t) vorsähen. Dies seien im Detail 50 000 t Futtermittel, 30 000 t Kies, 25 000 t Fleisch, 20 000 t Landhandel, 18 500 t Kalk und 12 000 t Holz.

CDU-Kreistagsmitglied Bernd Schmitz sagte. „Für uns Hümmlinger ist die Investition in die Bahnstrecke sehr wichtig.“ Er forderte die EEB-Geschäftsführung auf, neue Kunden für die Güterverkehre zu akquirieren. „Ein Riesenpotenzial“ sieht Hermann-Josef Abeln (UWG) zum Beispiel bei der Firma Krone in Werlte.

Sowohl Andrea Kötter (SPD) als auch Norbert Knape (Bündnis 90/Die Grünen) lobten den Vorsatz, mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern.

Im Grundsatz befürwortete der Kreisentwicklungsausschuss zudem das EEB-Vorhaben, eine „gute gebrauchte Lokomotive“ für 1 bis 1,5 Millionen Euro zu erwerben. So verfügt die EEB über vier Loks, die jeweils rund 50 Jahre alt sind. Weitere Investitionen sehen die Erneuerung einer Anschlussweiche im Bahnhof Meppen für 208 000 Euro sowie neue Lichtzeichenanlagen für Bahnübergänge in Scharrel und Barßel für 480 000 Euro vor (Ems-Zeitung vom 12.12.2013, Hermann-Josef Mammes).