Der Vortragsraum in der Gedenkstätte Esterwegen platzte aus allen Nähten, als die Lathener Ehrenbürgerin Erna de Vries am gestrigen Sonntag aus Anlass des Gedenktags der Opfer des Nationalsozialismus ihren Lebens- und Leidensweg schilderte.
Erna de Vries, 1923 in Kaiserslautern geboren, ging 1943 mit ihrer Mutter Jeanette Korn in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Im November, kurz bevor ihre Mutter dort ermordet wurde, wurde sie in das Frauen-KZ Ravensbrück verlegt, das sie erst am 27.04.1945 verlassen konnte.
Es war mucksmäuschenstill in dem völlig überfüllten Seminarraum, als die heute 92. Jährige über 1 Stunde ohne Hilfsmittel ihr Leben erzählte. Anschließend signierte sie wie selbstverständlich viele Bücher, die, auch mit Hilfe der Gemeinde Lathen aufgelegt, über ihren Lebensweg berichten.