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Die Auszeichnung Energie-Kommune Lathen nahm Samtgemeindebürgermeister Karl Heinz Weber in Kassel entgegen. Links Klaus Müschen vom Bundesumweltamt, rechts der stellvertretende Geschäftsführer der Agentur für erneuerbare Energien, Nils Boenigk. Dritter von rechts Dr. Florian Kühne, der die Auszeichnung für den Landkreis Emsland erhielt. Foto: privat

Die Auszeichnung Energie-Kommune Lathen nahm Samtgemeindebürgermeister Karl Heinz Weber in Kassel entgegen. Links Klaus Müschen vom Bundesumweltamt, rechts der stellvertretende Geschäftsführer der Agentur für erneuerbare Energien, Nils Boenigk. Dritter von rechts Dr. Florian Kühne, der die Auszeichnung für den Landkreis Emsland erhielt. Foto: privat

Lathen/Kassel. Die Samtgemeinde (SG) Lathen ist im Rahmen des alljährlich stattfindenden Kongresses „100 Prozent Erneuerbare-Energie-Regionen“ als Energie-Kommune des Jahres 2014 ausgezeichnet worden. Die Urkunde überreichte Abteilungsleiter Klimaschutz und Energie im Umweltbundesamt, Klaus Müschen.

Die Agentur für erneuerbare Energien, die den Kongress vorbereitet hat, schlägt Kommunen monatlich zur Auszeichnung vor. Bereits im September 2013 war die Samtgemeinde Lathen als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnet worden. Damals war ausschlaggebend die genossenschaftliche Lösung einer großen Nahwärmeversorgung, deren wesentlicher Baustein ein Holzheizkraftwerk ist. Aus dem Kreis der monatlichen Preisträger wird im Folgejahr die Energie-Kommune des Jahres ermittelt.

Der stellvertretende Geschäftsführer der Agentur für erneuerbare Energien, Nils Boenigk, hob in seiner Laudatio hervor, dass insbesondere die konsequente Nutzung der kommunalen Handlungsmöglichkeiten im Strom- und Wärmebereich ausschlaggebend für die Entscheidung gewesen sei. So würden in Lathen besonders nachhaltig die Chancen aus der Windkraftnutzung, der Fotovoltaik und der Biomasse genutzt, um die Schwelle zu 100 Prozent erneuerbare Energieversorgung deutlich zu überschreiten. Im Jahre 2013 habe die Abdeckungsquote für die Elektrizität bei 235 Prozent gelegen. Am Ausbau des Nahwärmenetzes sei konsequent weitergearbeitet worden, sodass die Anzahl der angeschlossenen Haushalte bei annähernd 800 liege und in den zu betrachtenden Bereichen, in denen das Netz verlegt sei, mehr als 50 Prozent der Haushalte angeschlossen seien, so Boenigk.

Klimaschutzmanager

Die Auszeichnung nahm Samtgemeindebürgermeister Karl-Heinz Weber entgegen. Er hob hervor, dass man an dem ehrgeizigen Ziel festhalten wolle, 70 Prozent aller Haushalte bis zum Jahr 2025 an ein Nahwärmenetz anzuschließen. Hierzu seien Tiefengeothermie-Projekte in Vorbereitung. Außerdem sei gemeinsam mit den Nachbar-Samtgemeinden Sögel, Werlte und Nordhümmling ein Klimaschutzgutachten erstellt worden, über das nun auch Klimaschutzmanager eingestellt werden sollten, die auch den Bürgerinnen und Bürgern beratend zur Seite stünden. Das gemeinsame Ziel sei, bis 2020 eine Abdeckungsquote im Elektrizitätsbereich von 300 Prozent zu erreichen und insbesondere eine CO2-neutrale Region zu werden.

Auch der Landkreis Emsland wurde als „100 Prozent Erneuerbare-Energien-Region“ ausgezeichnet und ist damit in das „100ee-Netzwerk“ aufgenommen worden. Dieses unterstützt Kommunen und Regionen, die auf lange Sicht das Ziel verfolgen, ihre Energieversorgung vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen. Energiepolitisch werden besonders aktive Kommunen, Landkreise und Regionalverbünde vernetzt, aber auch „Startern“ wird der Einstieg in eine nachhaltige dezentrale Energieversorgung ermöglicht.

Das Projekt wird vom Institut dezentrale Energietechnologien (IdE), durchgeführt Gefördert wurde „100ee-Regionen“ zwischen 2007 und Januar 2014 vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU).