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Die Jahresbilanz 2013 der EGNE stellten in Niederlangen Vorstand und Aufsichtsrat vor. Auf dem Foto (von links) Hans Germer (Aufsichtsrat), Frank van Berkum (Geschäftsführer), Karl-Heinz Weber (Aufsichtsratsvorsitzender), David Scholz (Geschäftsführer), Wilfried Freerks (Vorstand), Hans Albers (Aufsichtsrat) und Otto Merkers (Vorstand). Foto: Aloys Schulte

Die Jahresbilanz 2013 der EGNE stellten in Niederlangen Vorstand und Aufsichtsrat vor. Auf dem Foto (von links) Hans Germer (Aufsichtsrat), Frank van Berkum (Geschäftsführer), Karl-Heinz Weber (Aufsichtsratsvorsitzender), David Scholz (Geschäftsführer), Wilfried Freerks (Vorstand), Hans Albers (Aufsichtsrat) und Otto Merkers (Vorstand). Foto: Aloys Schulte

Niederlangen. Die Energiegenossenschaft Nahwärme Emstal (EGNE) hat das Geschäftsjahr 2013 mit einem Verlust von rund 1,1 Millionen Euro abgeschlossen.

Als Gründe für das Minus nannte Otto Merkers vom Vorstand auf der Generalversammlung in Niederlangen die hohen Investitionen in den Ausbau des Netzes, Abschreibungen und geringere Zuschüsse des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa). Die Behörde ist beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie angesiedelt und fördert die Nutzung erneuerbarer Energien. Die Gelder fließen laut Merkers aber immer erst mit einem Jahr Verzögerung. Deshalb würden die Zuschüsse für die Investitionen in 2013 erst für die Bilanz 2014 wirksam. Es werde sich voraussichtlich um eine Summe von rund 800.000 Euro handeln. „Nach jetzigem Stand ist dann noch mit einem Minus von rund 90.000 Euro zu rechnen“, so Merkers.

Das Defizit aus 2013 wird als sogenannter Verlustvortrag verbucht. Dieser muss in den kommenden Jahren durch dann erzielte Gewinne abgetragen werden. Das heißt laut Merkers, dass es wie in der Vergangenheit moderate Preiserhöhungen geben muss. Für 2013 lag der Preis für eine Kilowattstunde nach seinen Angaben zufolge bei 4,5 Cent. Im vergangenen Jahr waren es 4,95, und 2015 werden, abzüglich eines Rabatts von zwei Cent, 5,12 Cent fällig. Damit liege die Genossenschaft aber immer noch deutlich unter dem Niveau anderer Energieversorger.

Die Erhöhungen sind allerdings nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen notwendig. Die gesetzlich vorgeschriebene Preisanpassungsklausel spielt auch eine Rolle. Danach muss sich die allgemeine Entwicklung bei Gas und Öl auch in den Preisen von Anbietern erneuerbarer Energien niederschlagen. Dies hatte die Genossenschaft nach Angaben von Merkers bisher nicht berücksichtigt. Deshalb seien in den vergangen Monaten allen Mitgliedern, zurzeit sind es 713, neue Verträge angeboten worden. Das sei anfangs zu Recht auf Unverständnis gestoßen. „Wir haben anfangs einen Fehler gemacht und sind falsch beraten worden“, räumte Merkers ein. Jetzt bestehe aber Rechtssicherheit. Mehr als 90 Prozent hätten die neuen Verträge inzwischen unterschrieben. Auch der Pflicht zur Veröffentlichung der Preise sei der Vorstand nachgekommen.

Geringes Eigenkapital

Den Prüfbericht des Genossenschaftverbandes Weser-Ems stellte der Aufsichtsratsvorsitzende Karl-Heinz Weber vor. Darin werde den Verantwortlichen eine einwandfreie Geschäftsführung bescheinigt, aber es werde auch auf Risiken hingewiesen. Die Nahwärmegenossenschaft sei in hohem Maß auf Kredite angewiesen und verfüge mit den für 2013 ausgewiesenen 710.000 Euro nur über ein geringes Eigenkapital. Zudem sei die Ertragslage noch „unzureichend“.

Bei der Abstimmung über die Entlastung der Führungsgremien wurde deutlich, dass nicht alle der zur Versammlung angemeldeten 141 Mitglieder hinter dem Vorstand aus Otto Merkers und Wilfried Freerks stehen. Es gab zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen. Der Aufsichtsrat wurde hingegen einstimmig entlastet. Kritisiert wurde von einigen Versammlungsteilnehmern der schleppende Einbau der Wärmetauscher. Ein Mitglied wies darauf hin, dass der Anschluss seines Hauses bereits im Oktober 2014 erfolgte, der Tauscher aber immer noch nicht installiert sei. Unter anderem mit diesem Problem werden sich künftig die neuen Geschäftsführer der Genossenschaft, David Scholz und Frank van Berkum, auseinandersetzen müssen. Merkers und Freerks werden ihre ehrenamtliche und unentgeltliche Tätigkeit im Vorstand beenden. Die beiden haben Führungspositionen bei der Volksbank Emstal inne.

Die Geschäftsführer werden ein Büro im Holzheizkraftwerk an der B 70 beziehen. Scholz ist 25 Jahre alt, stammt aus Fresenburg und steht vor dem Abschluss seines Studiums in Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Energie. Van Berkum (40) kommt gebürtig aus Lathen, ist Techniker und wohnt mit seiner Familie in Wietmarschen.