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An einer Schautafel in der Nähe des Gedenkpavillons in Oberlangen zeigte Samtgemeindebürgermeister Karl-Heinz Weber dem Landtagspräsidenten Bernd Busemann den Standort der Baracken für die Lagerinsassen. Foto: Aloys Schulte

An einer Schautafel in der Nähe des Gedenkpavillons in Oberlangen zeigte Samtgemeindebürgermeister Karl-Heinz Weber dem Landtagspräsidenten Bernd Busemann den Standort der Baracken für die Lagerinsassen. Foto: Aloys Schulte

Lathen.Die Sorgen, aber auch die Erfolge der Samtgemeinde Lathen hat Verwaltungschef Karl-Heinz Weber (CDU) dem Landtagspräsidenten Bernd Busemann (CDU) bei dessen Informationsbesuch vorgestellt.

Als kritische Punkte führte Weber vor allem die Pläne der rot-grünen Landesregierung zum Moorschutz sowie die mangelnde finanzielle Unterstützung der Kommunen bei der Unterbringung und Versorgung von Asylbewerbern an. Weber: „Anfang kommenden Jahres erwarten wir weitere 500 Asylsuchende im Landkreis Emsland. Die Kopfpauschale liegt bei rund 6000 Euro pro Jahr.“ Das sei „nicht ausreichend“, auch wenn für 2015 eine Erhöhung um etwa vier Prozent angekündigt worden sei.

Als gravierende Verschlechterung der Entwicklungschancen des ländlichen Raumes stufte Weber die geplanten Änderungen beim Schutz von Moorgebieten ein. Die Pläne dazu seien nicht akzeptabel und basierten auf Voraussetzungen, die schon lange nicht mehr gegeben seien. Teilweise seien sogar bestehende Wohngebiete als Moorschutzflächen ausgewiesen.

Busemann teilte die Einschätzung Webers, dass durch die Schaffung von 100000 Hektar Moorschutzflächen die Landwirtschaft in Niedersachsen und besonders auch im Emsland in ihrer Entwicklung massiv behindert werde. „Da müssen wir sehr genau aufpassen“, so der Landtagspräsident.

Bei den Asylbewerbern und Flüchtlingen gelte, dass mit diesen „anständig umgegangen“ werde. Deutschland habe nach dem Krieg eine große Zahl von Flüchtlingen aus dem Osten aufgenommen.

In der mobilen Ausstellung mit zwölf Holzskulpturen auf dem Lathener Marktplatz unterhielt sich Bernd Busemann mit dem Künstler Stefan Hempen (rechts). Die Werke erinnern an das Leid der Moorsoldaten in den Emslandlagern zur Zeit des Nationalsozialismus. Foto: Aloys Schulte Busemann in Lathen 1Busemann in Lathen 3

In der mobilen Ausstellung mit zwölf Holzskulpturen auf dem Lathener Marktplatz unterhielt sich Bernd Busemann mit dem Künstler Stefan Hempen (rechts). Die Werke erinnern an das Leid der Moorsoldaten in den Emslandlagern zur Zeit des Nationalsozialismus. Foto: Aloys Schulte

„Wir sind damit fertig geworden“, so Busemann. Dies werde auch in der jetzigen Lage gelingen, wenn Bund, Länder und Gemeinden diese Herausforderung gemeinsam angingen.

Großes Lob zollte der Landtagspräsident seiner Nachbargemeinde – er stammt aus Dörpen – für das Wachhalten der Erinnerung an die Zeit des Naziterrors. Mit dem Gendenkpavillon beim ehemaligen Gefangenenlager in Oberlangen-Moor und der Ausstellung mit Holzskulpturen (Moorsoldaten) des Künstlers Stefan Hempen auf dem Lathener Marktplatz werde eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte gerade auch der jüngeren Generation vor Augen geführt.

Beim Besuch der Grundschule Sustrum-Moor, wo zurzeit 44 Kinder unterrichtet werden, konnte sich Busemann davon überzeugen, dass der Erhalt auch kleinerer Standorte in der Samtgemeinde Lathen trotz hoher Kosten ganz oben auf der Prioritätenliste steht. Sustrums Bürgermeister Heinz-Hermann Hoppe stellte die umfangreichen Baumaßnahmen vor, die nach dem Brand in der Schule im September 2013 notwendig geworden waren. Insgesamt belaufen sich die Investitionen laut Hoppe auf rund 1,3 Millionen Euro, 500000 Euro davon kommen von der Versicherung.

 

Quelle : http://www.noz.de/lokales/lathen/artikel/520074/kritik-in-lathen-an-neuem-moorschutzprogramm