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Oberlangen. Die Chancen und Risiken eines Engagements mittelständischer deutscher Firmen in China haben nun 21 emsländische Unternehmer gemeinsam mit Qi Li, dem Leiter des Wirtschaftsfördervereins Deutschland/China, diskutiert. Eingeladen dazu hatten der Wirtschaftsverband Emsland, die Ems-Achse sowie der Landkreis Emsland.

Über bereits bestehende kulturelle und wirtschaftliche Beziehungen mit China berichtete zunächst Lathens Samtgemeindebürgermeister Karl-Heinz Weber. Vor wenigen Monaten hatte er eine Partnerschaftsurkunde mit der Millionenstadt Baoji in der Provinz Shaanxi unterzeichnet.

Natürlich habe man es bei China „mit einem Land zu tun, das den Weg in unsere Wirtschafts- und Gesellschaftsform noch finden muss und wird“, räumte Weber ein. „Wenn eines unserer Unternehmen aber eine Partnerschaft mit China eingeht, stärkt man den eigenen Standort“, so der SG-Bürgermeister. Eine derartige Kooperation dürfe jedoch keine Einbahnstraße sein. „Nicht nur deutsche Firmen und ihr Know-how sollten nach China, das muss auch andersherum funktionieren“, appellierte Weber an die Unternehmer. Li, der auch Beauftragter der Städte Xi’An, Baoji sowie der Provinz Shaanxi ist, bestätigte Weber. Aus diesem Grunde habe er bereits Gespräche mit einer chinesischen Restaurantkette aufgenommen, die nun eine Filiale in Lathen in Betracht ziehe.

Heinz-Hermann Husmann von der Firma Umwelt-Technik Husmann erkundigte sich indes danach, wie für eine Kooperation der richtige Partner in China gefunden werden könne. „Viele Informationen sind in China nicht direkt zugänglich. Konkret sollte man sich an offizielle Stellen richten wie die zentrale Handelskammer oder das Wirtschaftsministerium“ , empfahl Li. Auch die von Husmann angeregte Idee eines Austausches mit chinesischen Hochschulabsolventen technischer Fachrichtungen müsse dem Ausbildungsministerium vorgelegt werden. „Das Ministerium kümmert sich dann darum, die beste Universität auszuwählen “, so Li. Für ein Praktikum sollten die Studenten zudem gewisse Deutschkenntnisse aufweisen.

Ralf Kleemann von CPEM Consulting interessierte sich darüber hinaus für die Qualitätssicherung der in China hergestellten Produkte. „Unsere Kunden haben Bedenken hinsichtlich des Umweltschutzes, der Lebens-und Arbeitsbedingungen oder der Einhaltung der EU-Chemikaliengesetze“, fasste der Berater zusammen. Li empfahl, deutsche Institute wie den TÜV Rheinland zu konsultieren, die ebenfalls in China angesiedelt seien.

Keine konkreten Produktionsabläufe, dafür aber die logistische Verteilung der Güter standen für Peter Fischer vom Güterverkehrsterminal Dörpen im Fokus. „Können wir als Logistiker von einer Partnerschaft profitieren?“, fragte Fischer. „In China herrscht ein großer Druck, pünktlich zu liefern und in Sachen Logistik umzudenken“, gab Li zu. Seiner Meinung nach sollte ein chinesischer Partner angelernt werden, der dann die Niederlassung im Sinne der Dörpener übernehmen könnte. (Ems-Zeitung vom 22.11.2013, evk)