+ 49 (0) 5933 66 0 info@lathen.de
Sa 7° / 4 ° CSo 9° / 4 ° C
0 Artikel
Der Vorsitzende und seine neue Stellvertreterin: Als dieses Foto mit Fraktionschef Volker Kauder und Gitta Connemann nach der letzten Bundestagswahl im Reichstag entstand, war Connemann gerade zur Vorsitzenden des Agrar-Ausschusses gewählt worden. Foto: privat

Der Vorsitzende und seine neue Stellvertreterin: Als dieses Foto mit Fraktionschef Volker Kauder und Gitta Connemann nach der letzten Bundestagswahl im Reichstag entstand, war Connemann gerade zur Vorsitzenden des Agrar-Ausschusses gewählt worden. Foto: privat

Papenburg. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann hat einen Schritt auf der Karriereleiter gemacht. Gestern ist sie zur stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden im Bundestag gewählt worden. Das hat nun weitreichende Folgen: für die Christdemokraten im nördlichen Emsland und für die SPD im benachbarten Landkreis Leer.

Mit einer Wahl wurde die 50-jährige Abgeordnete immer wieder in Verbindung gebracht: Bereits im nächsten Jahr wird in Leer ein neuer Landrat gewählt. Das ist zwar immer noch nicht offiziell. Aber bei seiner Wiederwahl im vergangenen Jahr hatte Amtsinhaber Bernhard Bramlage (SPD) angekündigt, nur für zwei Jahre zur Verfügung zu stehen. Dann will der 65-Jährige sein Amt aus Altersgründen vorzeitig aufgeben.

Gitta Connemann Vize-Chefin der Bundestagsfraktion

Die SPD hat ihren Bewerber offensichtlich schon gefunden: den Europaparlamentarier Matthias Groote aus Ostrhauderfehn. Öffentlich wollte sich der zweifache Vater bisher nicht zu einer Landratskandidatur äußern, klare Antworten auf Nachfragen blieb er schuldig. Unter den ostfriesischen Sozialdemokraten gilt seine Bewerbung allerdings als sicher.

Auch Gitta Connemann wurde immer wieder ein Interesse an dieser Kandidatur nachgesagt. Die Leeranerin gilt als einzige Chance der CDU, den Landratsposten im SPD-dominierten Ostfriesland gegen einen starken Konkurrenten Matthias Groote zu gewinnen. In den vergangenen 13 Jahren hat sie sich als Bundestagsabgeordnete in Ostfriesland Bekanntheit erworben, sie gilt als engagiert und bürgernah. Das Landratsamt in Leer hätte für Connemann auch persönliche Vorteile gehabt. Ihr Lebensgefährte wohnt ebenfalls im Landkreis Leer. Eine neue Aufgabe vor Ort dürfte für sie vor diesem Hintergrund sehr viel attraktiver sein als die wöchentlichen Zugfahrten nach Berlin und zurück. Gitta Connemann hat allerdings solche Spekulationen und ein Interesse an einer Kandidatur in Leer bisher immer zurückgewiesen. Diese Ansage scheint mit der Amtsübernahme des stellvertretenden Fraktionsvorsitzes nun verbindlich zu sein. „Ich sehe dies auch als Anerkennung meiner bisherigen Arbeit und Standpunkte. So kann ich eine noch stärkere Stimme für unsere Heimat sein“, so Connemann auf Nachfrage.

Für die CDU im nördlichen Emsland geht damit auch eine Chance verloren. Nicht wenige Parteimitglieder wünschen sich hinter vorgehaltener Hand, dass das Bundestagsmandat für den Wahlkreis Unterems endlich wieder zurück ins Emsland kommt. Zumal die CDU im Emsland wesentlich stärker ist als in Ostfriesland. Es gilt als sicher, dass der nächste CDU-Bundestagskandidat Emsländer gewesen wäre, wenn Connemann den Landratsposten in Leer übernommen hätte.

Günter Wigbers, CDU-Kreischef im nördlichen Emsland, gratulierte gestern umgehend nach ihrer Wahl: „Die Wahl in die Fraktionsspitze zeigt, dass Gitta Connemann nicht nur bei uns im Verband, sondern auch in Berlin durch inhaltliche und engagierte Arbeit überzeugt. Sie hat das Vertrauen der Fraktion.“ Wigbers betonte: „Gitta hat in den letzten Jahren in manch wichtigen Fragen nicht selten auch gegen die Fraktionsmehrheit gestimmt oder beispielsweise auch zu Israel klare Positionen bezogen und ist dafür beschimpft und verunglimpft worden. Es macht mich stolz, dass in der CDU auch dem Respekt gezollt wird und Chancen eröffnet werden, der nicht immer der Parteiräson entspricht.“

 

Quelle: http://www.noz.de/lokales/papenburg/artikel/537633/das-ende-der-kandidaten-frage-fur-gitta-connemann